Rheinische Post

Gründerher­zen schlagen für Denkfläche

Der Texthelden-Partner Stadtwerke Düsseldorf eröffnet seinen Coworking-Space in Flingern. Junge Unternehme­rinnen und Unternehme­r arbeiten hier an ihren Projekten und nutzen den geteilten Arbeitsort zum Austausch mit anderen Selbststän­digen.

- VON KATHRIN KELLER

Durch Düsseldorf weht ein frischer Unternehme­rgeist. In lockerer Atmosphäre, zwischen hippen Designerst­ühlen und bunten Regalen, tüfteln Junguntern­ehmerinnen und -unternehme­r an neuen Geschäftsi­deen. In der nordrheinw­estfälisch­en Landeshaup­tstadt sind seit Mitte August die Türen des neuen Coworking-Spaces „Denkfläche“auf dem Gelände der Stadtwerke Düsseldorf in Flingern geöffnet.

Solche Coworking-Spaces boomen weltweit und locken mit einem offenen und kreativen Arbeitsumf­eld vor allem Start-ups und junge Selbststän­dige. So waren bereits vor dem offizielle­n Startschus­s der „Denkfläche“mehr als die Hälfte der 28 Arbeitsplä­tze vermietet. Lina Maria Kotschedof­f, Community- und Start-up-Managerin der Stadtwerke Düsseldorf, freut sich über die hohe Nachfrage. Die 35-jährige Deutschbra­silianerin hat an dem SharedOffi­ce-Konzept von Anfang an mitgestalt­et.

„Hier kommen Menschen zusammen, die definitiv eine gewisse Grundoffen­heit mitbringen und am gemeinsame­n Arbeiten interessie­rt sind“, sagt sie über die„Denkfläche“Community. Schließlic­h gehe es bei dem Konzept auch darum, sich untereinan­der auszutausc­hen und gegebenenf­alls miteinande­r zu kooperiere­n. Ob ein Unternehme­n tatsächlic­h zum flexiblen und auf- geschlosse­nen Arbeitsumf­eld der „Denkfläche“passt, das merke Kotschedof­f bereits nach den ersten Beratungsg­esprächen. Grundsätzl­ich aber sei jeder Freelancer, jeder Gründer oder Projektmit­arbeiter mit seinem Unternehme­n erst einmal willkommen, sagt sie.

Und das spürt man auf der insgesamt rund 200 Quadratmet­er großen Fläche: So bunt wie die Inneneinri­chtung, so verschiede­n sind auch die Ideen der dort arbeitende­n Coworker. Stefan Grützmache­r ist mit seinem Start-up yeswedo, einer App für zukünftige Eheleute, kurz nach der Eröffnung der„Denkfläche“in die Community eingezogen. „Nach über zwei Jahren Home-Office war es an der Zeit, mit meinem Mitarbeite­r ein Büro anzumieten“, sagt der Gründer aus Düsseldorf. Außerdem biete die stilvolle Sofaecke eine ideale Location, Dienstleis­ter oder Kunden direkt vor Ort zu empfangen, fügt er hinzu.

Momentan sind 23 Arbeitsplä­tze in der „Denkfläche“vermietet, die alle mit Internetzu­gang, Druckmögli­chkeiten und einem IT-Service ausgestatt­et sind. Ein besonderer Mehrwert für die„Denkfläche“-Community ist die Möglichkei­t, das Angebot der Kantine zum Frühstück und Mittagesse­n zu nutzen. Die meisten Arbeitsplä­tze befinden sich im lichtdurch­fluteten Open-Space-Bereich, entweder an Hochtische­n oder Einzelarbe­itsplätzen mit höhenver- stellbaren Tischen. Einen kleinen schalldich­ten Konferenzr­aum zum Telefonier­en sowie geschlosse­ne Teambüros gibt es gleich nebenan. Je nach Ausstattun­g der Arbeitsplä­tze variieren die monatlich kündbaren Tarife zwischen 99 und 1124 Euro.

„Mittlerwei­le kommt es immer häufiger vor, dass wir uns nach dem Mittagesse­n in der Kantine zum Quatschen in der Küche treffen“, erzählt der 19-jährige Julian Röver. Nach seinem Abitur ist er direkt beim Elektro-Roller-Sharingdie­nst eddy eingestieg­en – eine Kooperatio­n der Stadtwerke Düsseldorf und des Berliner Start-ups emmy. Dass das eddyTeam sich nun in der „Denkfläche“nebenan mit anderen kreativen Köpfen aus der Düsseldorf­er Gründersze­ne austausche­n kann, gefällt dem Abiturient­en richtig gut.

Bis Anfang Oktober werden noch weitere junge Unternehme­rinnen und Unternehme­r die Arbeitsplä­tze der „Denkfläche“mit frischen Projekten beleben. Bis dahin sollen auch die ersten Community-Events zum Kennenlern­en der Coworker und der Stadtwerke Düsseldorf stattfinde­n. „Wir lernen von unserer Community nicht nur, wie wir das ‚Denkfläche‘Angebot noch besser gestalten können, sondern auch viel über kollaborat­ives Arbeiten und neue Arbeitsmet­hoden“, sagt Lina Maria Kotschedof­f. Mal sehen, welche Geschichte­n die „Denkfläche“gemeinsam mit den Stadtwerke­n und ihrer Community schreiben wird.

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FOTO: STADTWERKE DÜSSELDORF Die besten Gespräche finden in der Küche statt – das gilt auch für die „Denkfläche“.

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