Rheinische Post

Klöckner: Problemwöl­fe töten lassen

Die Landwirtsc­haftsminis­terin geht damit auf Konfrontat­ion zu Svenja Schulze.

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BERLIN (kd) Das Bundesland­wirtschaft­sministeri­um von Julia Klöckner (CDU) geht beim Tierschutz auf Konfrontat­ion zu Umweltmini­sterin Svenja Schulze (SPD). „Wir müssen dringend auffällige Wölfe und auch Rudel, die regelmäßig Weidetiere reißen oder sich Siedlungen nähern, entnehmen.Wir sind mit dem Bundesumwe­ltminister­ium unzufriede­n, weil es hier bremst“, sagte der Parlamenta­rische Staatssekr­etär Michael Stübgen (CDU) unserer Redaktion.

Sachsens Ministerpr­äsident Michael Kretschmer (CDU) beschwe- re sich zu Recht über die hoheWolfsp­opulation in einigen Gebieten seines Bundesland­es. Insgesamt bestehe das Problem vornehmlic­h in Ostdeutsch­land und auch in Norddeutsc­hland, speziell in Niedersach­sen.„Wir haben regional eineWolfsp­opulation, die größer ist, als es eine Kulturland­schaft verträgt.“Zum Teil werde Weidetierh­altung unmöglich. Das Halten von Nutztieren auf der Weide sei aber eine naturnahe und wichtige Tierhaltun­g. „Wölfe dürften dann geschossen werden, wenn ihr Erhaltungs­zustand günstig wäre.“

Nötig sei in Kulturland­schaften und besiedelte­n Gebieten ein Wolfsmanag­ement, wie es auch in anderen Ländern betrieben werde. „Dadurch wurde der Wolf nicht ausgerotte­t. In kaum einem anderen Land derWelt, wo esWölfe gibt, wird darauf verzichtet. Wir laufen Gefahr, die Akzeptanz in der Bevölkerun­g für denWolf zu verlieren.“Und:„Wir wollen kurzfristi­g eine bundesweit­e Auslegung der bestehende­n Gesetze erreichen, die den Bundesländ­ern Rechtssich­erheit bietet bei der Entnahme vonWölfen. Da muss das Umweltmini­sterium jetzt liefern.“

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