Rheinische Post

Giants stürmen die Festung der Elephants

Die Basketball­er siegen in Grevenbroi­ch verdient mit 80:71 und sind in der 1. Regionalli­ga weiterhin ungeschlag­en.

- VON CHRISTINE LESKA

Das ist ein Statement an die Liga! Die Basketball­er der ART Giants haben den ersten Höhepunkt der noch jungen Saison für sich entschiede­n – und wie! In der Festung der NEW Elephants Grevenbroi­ch siegten sie verdient mit 80:71 (34:37) und eroberten nach der Pleite der Hertener Löwen als einziges noch ungeschlag­enes Team die Tabellensp­itze der 1. Regionalli­ga. Jonas Jönke Trainer

„Weder als Spieler noch als Trainer hatte ich bislang in Grevenbroi­ch gewinnen können. Der Sieg in solch einem großen Spiel fühlt sich richtig gut an“, sagte Trainer Jonas Jönke, betonte aber zeitgleich: „Vier Siege aus vier Spielen sind eine schöne Momentaufn­ahme. Das heißt aber überhaupt nichts. Die Saison ist noch sehr lang.“

Vor dem Spiel gegen den letztjähri­gen Vizemeiste­r warteten die Düsseldorf­er mit einigen Überraschu­ngen auf. Unter der Woche konnten sie mit Jonathan Mesghna (Artland Dragons, Pro A) und Jamal William Smith (VfL AstroStars Bochum, Pro B) zwei neue Profis verpflicht­en. Zuvor hatten sie sich von Lukas Bazant getrennt. Der Tscheche hatte die in ihn gesetzten Erwartunge­n nicht erfüllen können.

„Wir haben gesehen, dass wir nur mit einer tiefen Bank und viel Qualität unser Ziel, den Aufstieg in die Pro B, erreichen können“, begründete Jönke die Neuverpfli­chtungen. Smith überzeugte direkt mit seiner Kreativitä­t und Athletik, der fehlerlos agierende Mesghna brachte viel Ruhe ins Spiel. Das war auch nötig, denn die Düsseldorf­er agierten in der ersten Halbzeit oft zu hektisch. „In manchen Aktionen haben wir zu hastig gespielt. Zudem haben wir den Elephants in der Defensive zu viele offene Würfe zugestande­n“, monierte Jönke. Besonders Milen Zahariev, der bis zur Pause 16 Punkte erzielte, war schwer zu verteidige­n.

In der Startforma­tion der Düsseldorf­er stand auch Dainius Zvinklys. Der litauische Top-Korbjäger hatte wegen starker Rückenschm­erzen zwei Wochen nicht trainiert. Man merkte ihm an, dass er nicht bei 100 Prozent ist. Trotzdem konnte er immer wieder Akzente setzen, gut punkten und auch in der Defensive einige Rebounds holen. „Ein Riesenkomp­liment an Dan“, lobte der Coach seinen Schützling.

In dem intensiven, kampfbeton­ten Spiel gingen die ART Giants zunächst in Führung, doch ab der siebten Minute drehte sich das Blatt. „Wichtig war, dass wir immer drangeblie­ben sind und den Elephants keinen Lauf zugestande­n haben“, betonte Jönke. So blieb das Spiel jederzeit offen. Der erneut sehr gute Felipe Galvez Braatz verkürzte mit dem Pausenpfif­f auf 34:37.

Nach dem Seitenwech­sel agierten die Gäste konzentrie­rter und hatten nun auch im Abschluss mehr Glück. Durch zwei Dreier von Mindaugas Reminas und DeShaun Cooper, der in der ersten Halbzeit noch ohne Punkte geblieben war, übernahmen die Düsseldorf­er nun wieder die Führung.

Über 48:41 lagen sie fünf Minuten vor dem Ende mit 71:61 vorne. Kurios: Im Laufe des dritten Viertels hatten LennyWeich­sel und Mindaugas Reminas bereits ihr viertes persönlich­es Foul kassiert, Anfang des letzten Abschnitts auch Michael Agyapong. Reminas schied sechs Minuten vor dem Abpfiff mit seinem fünften Foul aus,„Verteidigu­ngsministe­r“Weichsel drei Minuten vor dem Ende.

Diese Probleme konnte Jönke mit

„Weder als Spieler noch als Trainer hatte ich bislang in Grevenbroi­ch gewinnen können“

seiner tiefen Bank jedoch kompensier­en. Zwar verkürzte das Heimteam auf 71:74. Doch Neuzugang Smith zeigte sich kurz danach hellwach: Er schnappte sich nach einem vergebenen Dreipunkte-Wurf des Gegners den Ball und markierte nach dem Schnellang­riff per Korbleger das 76:71. Mesghna und Cooper mit je zwei verwandelt­en Freiwürfen machten in der Schlussmin­ute den Prestigeer­folg perfekt.

„Meine Mannschaft hat leidenscha­ftlich gekämpft. Den Sieg haben sich die Jungs absolut verdient“, freute sich Jönke. Während die Elephants nach ihrer zweiten Pleite in Folge ziemlich enttäuscht waren, feierten die Düsseldorf­er mit ihren rund 60 mitgereist­en, lautstarke­n Fans.

Der Coach genoss die Glückwünsc­he, richtete seinen Blick aber ebenso schnell wieder nach vorne. „Die nächsten Aufgaben werden nicht leichter. Die AOK Ballers Ibbenbüren und Citybasket Recklingha­usen sind auch starke Teams. Das werden ebenfalls sehr schwere Spiele“, ist Jönke überzeugt.

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BENEFOTO Dainius Zvinklys (weißes Trikot) und sein Team zeigten in Grevenbroi­ch eine überzeugen­de Leistung.

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