Rheinische Post

Osterath, Olé!

In Osterath bebt donnerstag­s der Boden: Im Flamenco-Kurs der Tanzschule Groenendyk wird unter anderem ordentlich auf den Boden gestampft. Besonders ist, dass im Kurs Mütter und Kinder zusammen unterricht­et werden.

- VON ALICE NYKIN

Es wird geklatscht, gestampft und getanzt wie in Spanien – jeden Donnerstag­abend wird der Körper zu einem rhythmisch­en Instrument in der Ballettsch­ule Groenendyk in Osterath. Denn dort treffen sich Familien zum wöchentlic­hen Flamenco-Kurs für Mutter und Kind. Seit mehr als drei Jahren wird er von Tänzerin Sabina Amadia geleitet.

Mit dem Tanzen angefangen hat sie jedoch bereits vor 30 Jahren. Als die Meerbusche­rin sich eine Aufführung angesehen hatte, war sie so fasziniert, dass sie damit selbst anfangen wollte. Nach viel Übung und Training begann Amadia, an Shows und Auftritten teilzunehm­en. „Es ist nicht so einfach, wie man denkt, man darf diese Kunst nicht unterschät­zen“, sagt sie. So empfehlt Amadia jedem, der mit dem Flamenco anfangen will, vor allem geduldig zu sein. Aber das Wichtigste sei es, Spaß an der Sache zu haben.„Zuerst ist es nicht leicht, denn Flamenco ist sehr facettenre­ich“, erklärt die Tänzerin. „Doch es ist ein Mittel zum Zweck, um Emotionen auszudrück­en – ob Wut und Trauer oder Selbstbewu­sstsein und Lebensfreu­de.“

Allerdings ist dieser Kurs vor allem etwas Besonderes, weil Mütter mit ihren Töchtern gemeinsam diese Ausdrucksf­orm lernen. Und das macht ihnen offensicht­lich viel Spaß. Die neunjährig­e Greta besucht den Kursus mit ihrer Mutter Klara Uhlemann, seitdem er vor drei Jahren angefangen hat, und die beiden sind damit sehr glücklich. „Mir macht es viel Spaß, und ich finde es toll, dass ich in meinem Alter schon die Möglichkei­t habe, Flamenco tanzen zu lernen“, sagt Greta. Auch ihre Mutter ist begeistert. Vor Jahren hat sie Flamencoku­rse in Spani- en belegt und ist der Meinung, dass Amadias Unterricht im Vergleich dazu sehr fortgeschr­itten und anspruchsv­oll ist.

Katja Schaefer (46) hat mit ihrer siebenjähr­igen Tochter erst vor einigen Wochen mit dem Tanzen angefangen. Doch auch sie haben beide Spaß und sehen den Kurs als etwas Besonderes. Luzie gefällt – abgesehen von den langen Röcken und Absätzen an den Schuhen – dass man im Kurs ernst und wie eine Erwachsene behandelt wird. Und, dass man dabei mit dem Stampfen schön viel Krach machen kann. Ihre Mutter freut sich darüber, dass sie beim Tanzen intensiv Zeit mit ihrer Tochter verbringen kann. „Es ist schön, wenn man ganz konzentrie­rt mit dem Kind zusammen ist, ohne von irgendwelc­hen Aufgaben abgelenkt zu sein“, sagt sie. Und genau das war die Idee hinter dem Mutter-Tochter-Unterricht, denn Sabina Amadia hat selbst ein Kind, das sie zu diesem Konzept inspiriert hat. Der Kursus beginnt damit, dass sich alle aufwärmen müssen. Daraufhin werden die grazilen Bewegungen mit Händen, Armen und dem

Oberkörper geübt. Und danach geht der große Spaß los: die Fußarbeit. Sabina Amadia ruft: „Jetzt wird ein bisschen Krach gemacht!“Das lassen sich die Kinder nicht zweimal sagen. Es wird mit den Absätzen gestampft bis der Boden bebt. Da es die Gruppe noch nicht lange gibt, wird eine Choreograp­hie von Amadia erst demnächst entwickelt. Die Musik dazu wird von der Tänzerin selbst zusammenge­stellt. Die Gruppe hofft, bald selbst auf der Bühne aufzutrete­n zu können. Das scheint auch nicht so unwahrsche­inlich, denn Amadia hat bereits Auftritte mit ihren Tanz-Schülern organisier­t.

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RP-FOTO: BAUER
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Im Flamencoku­rsus in Osterath tanzen Mütter und Kinder gemeinsam.
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