ERNÄHRUNG
Die Stadt ist in einem neuen Ranking zum Thema Digitalisierung auf Platz zwei in Nordrhein-Westfalen. Verwaltung und Digitale Stadt sind stolz darauf.
Kuddel von den Toten Hosen ist gerne ein Vegetarier.
Die NRW-Landeshauptstadt und vor allem ihre Wirtschaft rühmt sich seit Langem, ein digitaler Vorreiter zu sein. Erstmals belegt das nun auch eine handfeste Studie. Das Wirtschaftsforschungsunternehmen Prognos hat deutschlandweit mehr als 400 Landkreise und kreisfreien Städte auf den digitalen Prüfstand gestellt. Zwölf Variablen sind in das Ranking eingeflossen, von der Anzahl der Breitbandanschlüsse über die Gründungen, Beschäftigten und Patentanmeldungen im Digitalbereich bis zur Zahl der Auszubildenden in diesem Sektor. Sogar die regionalen Stellenanzeigen für Digitaljobs wurden ausgewertet. Aus diesen Variablen setzt sich das Gesamtranking zusammen, das die deutschen Regionen in sechs Kategorien einordnet: von einem Stern für die Schlusslichter mit schlechten Digitalisierungschancen bis zu fünf Sterne plus für drei absolute Spitzenregionen mit hervorragenden Digitalisierungschancen.
Und das erfreuliche Ergebnis: Düsseldorf schneidet gut ab. Im Gesamtranking von Prognos landet Düsseldorf auf Platz zwei der nordrhein-westfälischen Städte und Kreise. Bundesweit reicht es für Rang 19, beides liegt in der genannten Fünf-Sterne-Kategorie. Düsseldorf erreicht einen Gesamtindex- wert von 45,2 Punkten, nur Köln ist mit 46,2 Punkten innerhalb des bevölkerungsreichsten Bundeslandes besser weggekommen.
Eines der gewichtigen Kriterien in dem Ranking war die Verfügbarkeit digitaler Arbeitsplätze. In diesem Teilbereich schafft es die Landeshauptstadt auf Rang drei. Ausschlaggebend dürfte unter anderem sein, dass digital-affine Unternehmen wie etwa der Mobilfunkkonzern Vodafone ihren Sitz in Düsseldorf haben. Auch E-Plus ist am Rhein groß geworden.
Ein weiterer Faktor war die Geschwindigkeit, in der der ITK-Sektor in der Stadt wächst, oder auch anders gesagt, wie lebendig die Szene digitaler Start-ups ist. Die Zahl der Start-ups in Düsseldorf ist seit 2015 stetig gestiegen. Waren der Wirtschaftsförderung unter Uwe Kerkmann 2015 noch 135 Start-ups bekannt, sind es 2016 bereits 251 und 2017 rund 300 Start-ups. Dabei sind noch neun Start-ups-Alumni, also ehemalige Start-ups, die seit mehr als zehn Jahren erfolgreich am Markt sind, hinzuzurechnen. Dazu gehören beispielsweise Trivago, Auxmoney oder Secusmart. Insgesamt gibt es 2115 Arbeitsplätze bei aktuellen Start-ups. Rechnet man die 1645 Arbeitsplätze bei den Start-up-Alumni hinzu, sind es insgesamt 3760 Arbeitsplätze. Zusammen wären sie nach Daimler, Henkel und Vodafo- ne Düsseldorfs drittgrößter privater Arbeitgeber. Zudem sind 2017 48 Millionen Euro Venture Capital in Düsseldorfer Start-ups investiert worden. Der Börsengang brachte Trivago 287 Millionen US-Dollar. Diese Zahlen belegen: Es geht nicht um Spielerei, sondern einen relevanten neuen Wirtschaftszweig.
Und auch die Stadt stellt sich immer digitaler auf. „Ein gutes Beispiel ist das im Juni gestartete Serviceportal“, sagt der zuständige Dezernent Andreas Meyer-Falcke. Dort sind etwa Parkausweise online abrufbar. Und nicht zuletzt hat Düsseldorf mit dem Verein „Digitale Stadt“die größte Vereinigung ihrer Art in ganz Deutschland.