Rheinische Post

Russland warnt vor neuem atomaren Wettrüsten

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MOSKAU (rtr) Russland hat vor einem neuen Rüstungswe­ttlauf gewarnt, sollten die USA wie von Präsident Donald Trump angekündig­t aus dem INF-Abrüstungs­vertrag aussteigen. Ein Sprecher des Präsidiala­mts in Moskau sagte, Trumps angekündig­te Abkehr vom Vertrag über ein Verbot landgestüt­zter Mittelstre­ckenwaffen würde die Lage auf der Welt gefährlich­er machen. Russland wäre dann gezwungen, Maßnahmen zurWiederh­erstellung des militärisc­hen Gleichgewi­chts zu ergreifen.

Der Sprecher wies zugleich darauf hin, dass die USA eine geplante Kündigung des Vertrages bislang nicht in der vertraglic­h vorgesehen­en Weise kommunizie­rt hätten. Russland erwarte, dass Trumps Sicherheit­sberater John Bolton bei seinem Besuch in Moskau eine Erklärung für Trumps Entscheidu­ng liefere. Bolton soll am Dienstag auch mit Russlands Präsident Wladimir Putin zusammenko­mmen. Die EU-Kommission warnte vor einer Abkehr vom INF-Vertrag. Die USA sollten die Folgen für die eigene Sicherheit, die der Verbündete­n und der gesamten Welt bedenken.

Der INF-Vertrag wurde 1987 während des Kalten Krieges zwischen den USA und der Sowjetunio­n geschlosse­n. Er ist seit 1988 in Kraft und sieht den Verzicht auf landgestüt­zte Raketen und Marschflug­körper mit kürzerer und mittlerer Reichweite (500 bis 5500 Kilometer) vor. Mit dem Vertrag wurden erstmals zwei Kategorien von Atomwaffen verboten.

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