Breitner kritisiert Rundumschlag der Bayern-Bosse
Der frühere Teamkollege sieht im Auftritt von Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge die Arroganz-Vorwürfe gegen die Münchner bestätigt.
ATHEN (sid) Uli Hoeneß schien mit sich im Reinen. „Mir geht‘s gut“, sagte der Präsident von Bayern München auf dem Weg zum Champions-League-Spiel von Bayern München am Dienstag (18.55 Uhr) bei AEK Athen. Die scharfe Kritik seines alten Kumpels Paul Breitner, der Tadel von Klubchef Karl-Heinz Rummenigge - Hoeneß schien es nicht zu kümmern. Fragen dazu wollte er aber nicht beantworten.
Dabei begleitete die Debatte über die Bosse-PK vom vergangenen Freitag den deutschen Rekordmeister auch nach Griechenland. Rummenigge sah sich genötigt, den Auftritt des Führungstrios zu verteidigen – und rügte dabei Freund Hoeneß. „Ich glaube, der Uli weiß, dass er zumindest mit dem einen Wort nicht sehr glücklich gelegen ist“, sagte er vor dem Abflug in die griechische Hauptstadt.
Der Vorstandsvorsitzende spielte auf die Attacke von Hoeneß auf den früheren Münchner Juan Bernat an („Scheißdreck“gespielt). Eine Aussage, die Breitner fassungslos machte. „Bei Uli geht es immer um die Bayern-Familie. Da müssten jetzt die Kinder der Familie sagen: ‚Für den Papa müssen wir uns jetzt gewaltig schämen‘“, sagte er im Bayerischen Rundfunk.
Hoeneß trete das Grundgesetz, das Rummenigge in besagter PK bemüht hatte, „seit einem halben Jahr mit Füßen“, schimpfte Breitner. Überhaupt hätten Hoeneß und Co. mit ihrem Auftritt die gelungene Arbeit der vergangenen Jahre gegen das Arroganz-Image„kaputt gemacht“. Er hätte sich nie vorstellen können, „dass sich dieser Verein diese Blöße gibt, diese Schwäche zeigt. Das tut mir weh“, ergänzte Breitner. Rummenigge berichtete, Breitners Aussagen nicht zu kennen. Das allgemeine, nicht weniger verheerende Echo auf das Bühnenstück der Bosse habe aber weder ihn noch Hoeneß überrascht.
In Athen wird Franck Ribery fehlen, der nach seiner Pause beim 3:1 in Wolfsburg eigentlich fest für die Startelf eingeplant war. Der Franzose sei wegen einer Wirbelblockade „in München besser aufgehoben“(Rummenigge).