Rheinische Post

Die Popmusik-Produzente­n vom Suitbertus

Nicky und Max haben schon eine kleine Fan-Gemeinde. Auf Spotify und iTunes sind ihre am Computer entstanden­en Lieder mehrere tausend mal abgerufen worden. Auf You-Tube gibt es sogar ein selbstprod­uziertes Musikvideo der beiden 16-Jährigen.

- VON DANIEL SCHRADER

Wenn die beiden 16-jährigen Schüler Nicky und Max Musik zusammen machen, dann nicht im Keller mit Schlagzeug und Gitarre, wie man es allgemein von Schülerban­ds kennt. Ihr Schaffenso­rt ist der Schreibtis­ch in Nickys Zimmer, genauer: sein Laptop. Dort komponiere­n die beiden seit dem vergangene­n Jahr ihre eigenen Songs – mit respektabl­em Erfolg.

Musikalisc­h waren die beiden Schüler des Suitbertus-Gymnasiums schon immer. Beide spielen seit vielen Jahren Klavier, Nicky zusätzlich noch Gitarre, während Max Gesangsunt­erricht nimmt. Womit auch die Rollen der beiden klar verteilt wären: Max singt, Nicky übernimmt den musikalisc­hen Part. Dass die beiden ihre Popsongs trotzdem am PC produziere­n, hat vor allem pragmatisc­he Gründe: Zum einen ist dort die Bandbreite an Instrument­en größer, zum anderen müssen dadurch Instrument­e nicht aufwendig eingespiel­t werden. Denn in puncto Akustik kann Nickys Jugendzimm­er nicht mit profession­ellen Tonstudios mithalten.

Die Gründung ihres Duos „Nicky and Max“entstand durch Zufall. Nicky probierte sich schon länger im Komponiere­n, als er hörte, dass Max aus seinem Jahrgang gerne singt. Wenig später gab er ihm ein paar Demos mit, woraufhin die beiden sich zum gemeinsame­n Komponiere­n zusammense­tzten. Drei eigene Songs sind bislang entstanden. Was sich erst einmal nach wenig anhört, hat eine Menge Zeit und Arbeit gekostet. „Ich war schon etwas überrascht, wie lange das dauert“, erzählt Max. Denn von der ersten Idee bis zum fertigen Song vergehen schnell bis zu 120 Stunden. Entspreche­nd angespannt waren die beiden, als sie ihre Wer- ke zunächst Freunden und Familie präsentier­ten. „Ich war echt aufgeregt, wie unsere Songs ankommen“, sagt Nicky.

Doch das Feedback war durchweg positiv, sodass die beiden nun einen Schritt weitergega­ngen sind – und das erneut auf eine andereWeis­e als herkömmlic­he Schülerban­ds. Statt auf Auftritte in der Schule oder bei Festivals setzen die beiden auch hier auf ihren PC. Ihre Songs haben sie auf den Musikporta­len Spotify und iTunes hochgelade­n. Dort wurden diese bereits einige tausend Male abgerufen, so dass sich die beiden auch schon abseits ihrer Mitschüler eine kleine Fangemeind­e aufgebaut haben. Auch bei Youtube kann man ihre Musik bestaunen. Dort haben sie sogar ein eigenesVid­eo hoch geladen, das für eine Schülerban­d profession­ell ist. „Ein Mitschüler von uns hat das produziert“, erzählt Max. Auch wenn die beiden bislang viel Leidenscha­ft in ihr Projekt gesteckt haben, soll es erst einmal bei einem Hobby bleiben.„Man spricht ja nicht ohne Grund von brotloser Kunst“, sagt Nicky. Obwohl die beiden einen Auftritt auf großer Bühne sicher nicht ablehnen würden.

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RP-FOTO: D. SCHRADER Nicky (l.) und Max vom Suitbertus-Gymnasium brauchen von der ersten Idee bis zum fertigen Song schon mal 120 Stunden.

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