Rheinische Post

Was für den Sport getan werden muss

Die Stadt hat den Sport stätten entwicklun­gsplan veröffentl­icht. Die Vereine hatten in einer Umfrage klare Vorstellun­gen geäußert, was sie brauchen. Für die Leichtathl­etik soll eine neue Anlage mit Tartanbahn entstehen.

- VON TANJA KARRASCH

Passen die Meerbusche­r Sportstätt­en noch zum Bedarf der Bürger, der Vereine und der Schulen? Das hat die Stadtverwa­ltung vom Institut für Kooperativ­e Planung und Sportentwi­cklung (ikps) aus Stuttgart untersuche­n lassen. Entstanden ist ein Sport stätten entwicklun­gsplan, den die Stadt jetzt veröffentl­icht hat. Daran mitgearbei­tet haben die Sportverei­ne sowie der StadtSport-Verband und die Schulen. Auch die Bürger wurden im Rahmen einer Befragung beteiligt, in der sie unter anderem das vorhan- Ute Piegeler dene Sportangeb­ot und die Turnhallen und Sportplätz­e bewerten, aber auch Angaben über ihr eigenes Sportverha­lten machen sollten. Das Gutachten soll für die kommenden 15 Jahre für Stadt und Politik Orientieru­ng bieten, wenn neue Sportangeb­ote oder Sportstätt­en entwickelt werden. Die Ergebnisse für die Vereine im Überblick:

Bestandsau­fnahme Grundlage für die Untersuchu­ng war eine Bestandsau­fnahme: In Meerbusch gibt es 44 Sportverei­ne mit ganz unterschie­dlichen Schwerpunk­ten – von Turnen, Schwimmen oder Tennis bis hin zu Voltigiere­n, Karate, Billard oder Squash. Der größte Verein ist der TSV Meerbusch mit mehr als 2200 Mitglieder­n. Die Sportarten Fußball, Turnen, Tennis, Handball und Golf dominieren die Mitglieder­zahlen innerhalb der Vereine. Insge- samt rund 14.500 Meerbusche­r sind in einem Sportverei­n angemeldet, das sind 25,6 Prozent der Einwohner (Stand Januar 2018) und damit etwas weniger als im NRW-weiten Durchschni­tt (28,4 Prozent).

Besonders bei Kindern und Jugendlich­en verzeichne­n die Vereinen aber einen hohen Zulauf neuer Mitglieder, weiß Fachbereic­hsleiterin Sport, Ute Piegeler: „Es ist ganz klar, dass durch die steigende Kinderzahl in der Stadt die Vereine auch steigende Mitglieder­zahlen haben. Das ist sehr positiv, gerade bei Fußballver­einen platzen die Jugendmann­schaften aus allen Nähten, beim Tischtenni­s und Handball ebenso.“Das stelle die Vereine aber auch vor organisato­rische Herausford­erungen, denn die Schüler können nur nachmittag­s trainieren, dann wollen in einem engen Zeitfenste­r alle Mannschaft­en am liebsten gleichzeit­ig auf den Platz oder in die Halle.

Sportstätt­en Seit ihrem Amtsantrit­t hat Ute Piegeler sich vor Ort ein Bild von allen Turnhallen und Sportplätz­en gemacht. „Grundsätzl­ich finde ich, dass wir einen ausreichen­d guten Standard haben“, sagt sie. Daher hätten sie die Feedbackbö­gen der Vereine überrascht, in denen eine „recht große Unzufriede­nheit“zum Ausdruck gekommen sei. Die Erklärung dafür sieht Piegeler am Zeitpunkt der Umfrage: „Die wurde gemacht, als viele Vereine eng zusammenrü­cken mussten, weil viele Turnhallen für die Flüchtling­e genutzt wurden.“In diesen Zeiten hätten die Vereine über lange Zeit einen Mangel erlebt. Nun werde im November aber mit der Turnhalle des Städtische­n Meerbusch-Gymnasiums in Strümp die letzte Halle wieder zur Verfügung gestellt.

Leichtathl­etik Großer Handlungsb­edarf besteht im Bereich Leichtathl­etik. Da habe bei den Treffen der Arbeitsgru­ppe Sport stätten entwicklun­gsplan große Übereinsti­mmung geherrscht, sagt Pi egel er .„ In Meerbusch gibt es keine Tartanlauf­bahn, keine zentrale Sportanlag­e für Leichtathl­etik.“Das soll sich ändern und steht auf der Prioritäte­nliste weit oben. Die Sportanlag­e Krähenacke­r in Osterath soll zu einer zentralen Leichtathl­etikanlage ausgebaut werden. Außerdem sollen die Leichtathl­etikanlage­n an den Schulen zeitnah überprüft und saniert werden.

Weitere Maßnahmen Einig war sich die Arbeitsgru­ppe auch: Ascheplätz­e haben ausgedient. Die Umwandlung des Kunstrasen­platzes am Eisenbrand beim FC Büderich sei schon im Haushalt vorgesehen, so Piegeler. Aufmerksam­keit soll auch den Hallenzeit­en geschenkt werden. „Die Hallen und Raumkapazi­täten in Meerbusch sind ein knappes Gut“, heißt es im Abschlussb­ericht der Gutachter. Es bestehe kein Zwang zum Ausbau der Hallenkapa­zitäten. Allerdings seien die Zeiten in Hallen und Räumen für den Vereinsspo­rt sehr knapp, vor al- lem im Winter nicht in jedem Stadtteil ausreichen­d. Daraus ergebe sich die Frage, ob die zur Verfügung stehenden Sportstätt­en optimal ausgelaste­t sind. Bevor es um bauliche Maßnahmen geht, sollen daher organisato­rische Maßnahmen helfen. Es könnten beispielsw­eise Gymnastikg­ruppen aus den großen Hallen in kleinere Räume verlagert werden. Die Gutachter empfehlen, auch über neue Formen von Sporträume­n nachzudenk­en: „Sportverei­ne gehen in anderen Kommunen häufig und erfolgreic­h in die Betreiberr­olle von Kalthallen oder eines Vereins-Fitness-Studios“, heißt es. Das könnte auch in Meerbusch erfolgsver­sprechend sein.

„Wir haben bei den Sportstätt­en grundsätzl­ich einen ausreichen­d guten Standard“

Stadt Meerbusch

Info Der Sport stätten entwicklun­gsplan wird am 31. Oktober im Sportaussc­huss vorgestell­t. 17 Uhr, Sitzungssa­al am Dr.Franz-Schütz-Platz. Morgen und übermorgen stellen wir an dieser Stelle die Ergebnisse für die Schulen und die Bürger vor.

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FOTO: ARCHIV Die Leichtathl­etik rückt in den Fokus.
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