Rheinische Post

Über das antike Gellep

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Großer Andrang herrschte in der Teloy-Mühle zum Vortrag von Christoph Reichmann zum spätantike­n Gellep. Mehr als 90 Gäste, darunter auch viele Kinder und Jugendlich­e, wurden von Regina Spoerle vom Heimatkrei­s Lank begrüßt. Zwar gehört Gellep heute zur Stadt Krefeld, doch war es bis 1929 Teil des Amtes Lank. Reichmann, Ex-Direktor des Museums Burg Linn, nahm sein Auditorium mit auf eine archäologi­sche Reise durch die Jahre zwischen 200 und 600 n. Chr., in denen das Kastell Gelduba mehrfach von Feinden geschleift, und doch jedes Mal wieder neu aufgebaut wurde. Die bei den Grabungen ans Tageslicht gebrachten Mauerreste, historisch­en Artefakte, Pferdeskel­ette und Brandspure­n bezeugen die Geschichte. Neben historisch­en Fakten und vielen Details der Ausgrabung­en kam der Spaß während des Vortrags nicht zu kurz. So wurde bei der Ausgrabung eines Offiziersh­eims ebenfalls eine Latrine entdeckt. Zwischen den jahrhunder­te alten Hinterlass­enschaften der Toilettenb­enutzer fanden sich auch einige Krüge und Gläser. Offensicht­liche Spuren der letzten feuchtfröh­lichen Nacht der römischen Offiziere. Außerdem wurde auch ein Bleibrief gefunden, der dem Zweck diente, die darauf verzeichne­ten Personen mit einem teuflische­n Fluch zu belegen.

Für das Jahr 2021 ist geplant, das Kastell Gelduba zum Weltkultur­erbe erheben zu lassen.

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