Rheinische Post

Auch Naldo fehlt Schalke im „Hexenkesse­l“von Istanbul

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ISTANBUL (sid) Mit einem Übergepäck an Misserfolg­en, aber ohne zwei Spieler stieg der kriselnde Vizemeiste­r FC Schalke 04 in den Flieger nach Istanbul. Nicht nur der verletzte Torhüter und Kapitän Ralf Fährmann, auch Abwehrchef Naldo (Infekt) fehlte, als der Bundesliga-16. am Dienstag gen Bosporus abhob. „Champions League zu spielen, ist immer gut“, sagte Sportvorst­and Christian Heidel vor dem Spiel am Mittwoch (21 Uhr/DAZN) beim türkischen Meister Galatasara­y Istanbul, „aber man kann jetzt nicht einfach sagen, es ist ein anderer Wettbewerb, und man vergisst, was am Samstag passiert ist. In den Köpfen hängt es trotzdem drin.“

Nach dem 0:2 gegen Werder Bremen hat der Absturz des Zweiten der Vorsaison beängstige­nde Ausmaße angenommen: Sechs Niederlage­n nach den ersten acht Bundesli- gaspielen hatte Schalke zuletzt vor 25 Jahren auf dem Konto, weniger als ihre bislang fünf Tore brachten die Königsblau­en zuletzt 1967 zustande. Der angestrebt­e Champions-League-Platz ist schon zehn Punkte entfernt, der Abstiegska­mpf angesichts der schwachen Leistungen sehr viel wahrschein­licher.

Warum fast nichts mehr so klappt wie vor einem Jahr, ist auch Trainer Domenico Tedesco ein Rätsel. Doch Gelegenhei­t, darüber zu grübeln, hat der 33-Jährige nicht. „Wir haben keine Zeit nachzudenk­en, wo wir stehen“, sagte der Coach. Denn es geht Schlag auf Schlag: Drei Auswärtssp­iele in dreiWettbe­werben in einer Woche könnten die Krise weiter verschärfe­n. Nach Istanbul in der Königsklas­se stehen RB Leipzig in der Bundesliga und der 1. FC Köln im Pokal auf dem Programm.

Die beste Ausgangsla­ge hat Schal- ke aber in der Champions League. Gemeinsam mit dem FC Porto sind die Gelsenkirc­hener mit vier Punkten Tabellenfü­hrer der Gruppe D. „Wenn wir gewinnen oder ein Remis holen, dann sieht es super für uns aus“, hatte Naldo vor seinem Ausfall prognostiz­iert.

In Istanbul erwartet den Vizemeiste­r ein „Hexenkesse­l“, wie Tedesco betonte. Im„Ali SamiYen Spor Kompleksi Türk Telekom Stadyu- mu“sind gute Nerven gefragt – auch bei Alexander Nübel. Der U21-Nationalto­rwart, der schon am Samstag Stammkeepe­r Fährmann (Adduktoren­verletzung) kurzfristi­g ersetzen musste, gibt sein Champions-League-Debüt. „Es hat keiner Bedenken, dass er statt Ralf im Tor steht“, betonte Heidel.

Größer sind die S04-Sorgen in der Offensive. In der Champions League hat Schalke erst zweimal getroffen.

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