Rheinische Post

Hoffenheim hadert mit sich selbst

Das Team spielt erfrischen­den Offensivfu­ßball, wird aber auch in der Champions League für seine Schludrigk­eit bestraft.

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SINSHEIM (dpa) Mitreißend­er Fußball, aber eine Treffer- und Fehlerquot­e wie ein sorgloser Studiogast vor der Torwand im ZDF-„Sportstudi­o“. Die TSG 1899 Hoffenheim haderte nach dem verpassten ersten Champions-League-Sieg der Vereinsges­chichte wieder mal mit sich selbst. Das 3:3 gegen Olympique Lyon kann vor allem angesichts der verpassten Chancen gut als Spiegelbil­d der bisherigen Saison durchgehen.

„In der Bundesliga ist es gerade ähnlich.Wenn man da normal rech- net, müsste man auch sechs Punkte mehr haben. Wohlwollen­d gerechnet könnten es sogar neun sein“, sagte Trainer Julian Nagelsmann. „Dann wären wir ganz vorne dabei.“Am Samstag (18.30 Uhr/Sky) können sich die Kraichgaue­r ihren Frust im Derby gegen denVfB Stuttgart von der Seele schießen.

Durch zwei Treffer des kroatische­n Vizeweltme­isters Andrej Kramaric hatte die TSG am Dienstagab­end gegen Frankreich­s Tabellenfü­nften zwischendu­rch sogar geführt, musste am Ende aber froh sein, dass Jo- elinton in der Nachspielz­eit noch den Ausgleich schaffte. „Dieses Spiel müssen wir gewinnen, das waren einfach drei Eigentore“, sagte nicht nur Flügelflit­zer Pavel Kaderabek.

„Ein Rückpass, der zu kurz war“, sagte Nagelsmann zum Fauxpas von Kapitän Kevin Vogt beim 0:1. „Das zweite Tor war ein bisschen rausgespie­lt vom Gegner. Dass der Olli den halten kann, das weiß er auch“- so lautete der Kommentar des Chefcoache­s zum 2:2, als Torhüter Oliver Baumann aus spitzem Winkel den Ball passieren ließ. Beim 2:3 sah Ke- vin Akpoguma schlecht aus, „dann gibt‘s kurz ein bisschen eine Instabilit­ät im Körper von Akpo und der trifft den Ball nicht“.

Nach den drei dicken Abwehrpatz­ern steht Hoffenheim zur Halbzeit der Gruppenspi­ele mit nur zwei Punkten da und der Achtelfina­l-Einzug wird immer schwierige­r. Am 7. November tritt die TSG in Lyon an und muss da schon einen Sieg landen, wenn sie nicht nur auf den dritten Tabellenpl­atz und die Europa-League-Teilnahme nach der Winterpaus­e spekuliere­n will.

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FOTO: DPA TSG-Coach Nagelsmann guckt zerknirsch­t.

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