Gladbach lädt zu „Jazz in der Kirche“
MÖNCHENGLADBACH Es war die Idee einiger musischer Enthusiasten gewesen. Sie liebten das Rheinland, sie liebten den Jazz, sie liebten die Kirchen ihrer Heimatstadt Mönchengladbach – und sie liebten es, Unmögliches möglich zu machen. So entstand an einem kreativen Abend vor etwa 15 Jahren die Idee zum Festival „Jazz in der Kirche“. Über mehrere Jahre ging diese Woche spirituellen Improvisierens in alten Mauern unter dem swingenden Schutz Gottes, bis die öffentlichen Gelder knapp wurden und das Festival eingestellt wurde.
Jetzt erlebt es, theologisch gesprochen, Wiederauferstehung. Mit frischem Elan vom jungen Jazzclub Mönchengladbach organisiert und vom städtischen Kulturbüro, dem Kulturministerium des Landes NRW sowie der Stiftung Falkenreck unterstützt, kommt „Jazz in der Kirche“im November zurück. Und wie: Das Eröffnungskonzert spielt keine Geringere als Barbara Dennerlein am 2. November (20 Uhr) in der Evangelischen Hauptkirche Rheydt.
Bis 11. November folgen dann sieben weitere Konzerte in Mönchengladbacher Kirchen. Dabei gibt es eine Menge zu entdecken: international renommierte Bands wie das Nikolas Simion Quartett (Samstag, 3.11., 20 Uhr, Münster St. Vitus) und Klaro (die Band von Karo- lina Strassmayer und Drori Mondlak (Samstag, 10.11., 20 Uhr, St. Kamillus), aufstrebende Formationen wie die Berliner Band Leléka (Sonntag, 4.11., 20 Uhr, evangelische Hauptkirche Rheydt), hervorragende Vertreter der rheinischen Jazzszene wie das Marcus-Schinkel-Trio (Freitag, 9.11.18, 20.00 Uhr, St. Kamillus Kolumbarium) oder Accordion Affairs (Mittwoch, 7.11., 20 Uhr, Friedenskirche) – und nicht zuletzt heimi- sche Formationen wie den Groove Chor und Ballyhoo (Sonntag, 11. November, 16 Uhr, Franziskanerkirche St. Barbara) und Mönchengladbacher Nachwuchsbands wie Fourfold und Trio d’accoustica (Samstag. 10.11., 12 Uhr, Citykirche).
Das Konzept von Jazz in der Kirche stand und steht dafür, Verbindungen zu schaffen: zwischen musikalischen Stilen und Kulturen, zwischen der meditativen Atmosphäre von Kirchenräumen und dem Reiz improvisierter Musik, zwischen renommierten Jazzern und jungen Künstlern, die am Beginn ihrer Karriere stehen – und auch zwischen dem Konzertpublikum und den Kirchengemeinden, die ihre Häuser für das Festival öffnen.
Jene Gladbacher Enthusiasten sind natürlich glücklich, dass es weitergeht.