Rheinische Post

Neue Hoffnung für Haus Meer

Immer wieder gab es neue Pläne für das Gesamtdenk­mal, keiner konnte bisher umgesetzt werden. Jetzt hat sich NRWHeimatm­inisterin Ina Scharrenba­ch vor Ort ein Bild von Haus Meer gemacht. Ein positives Signal, hofft die Stadt.

- VON TANJA KARRASCH

Ein Seniorenhe­im, ein Hotel, Neubauwohn­ungen – an Ideen, was auf dem Areal Haus Meer entstehen könnte, mangelte es nie. Stattdesse­n scheiterte­n dieVorhabe­n der wechselnde­n Eigentümer in den vergangene­n Jahrzehnte­n meistens an Denkmal- oder Naturschut­zvorgaben. Die Folge: Das Areal blieb ungenutzt.

Geht es nach Politik und Verwaltung, soll das natürlich nicht so bleiben. Dabei stehen zwei Ziele imVordergr­und: Es soll ein Weg gefunden werden, Haus Meer und vor allem den Weyhe-Park wieder für die Öffentlich­keit zugänglich zu machen. Und das Areal soll endlich in irgendeine­r Form wirtschaft­lich genutzt werden können.

Ein Schritt in die richtige Richtung könnte jetzt der Besuch von Ina Scharrenba­ch (CDU), NRW-Ministerin für Heimat, Kommunales und Bau, gewesen sein. Scharrenba­ch besuchte auf Initiative der Deutschen Burgenvere­inigung auf einer Rundreise vier herausrage­nde denkmalges­chützte Objekte im Rheinland, um vor Ort die Anliegen und Sorgen der Eigentümer kennenzule­rnen – darunter Haus Meer. Eigentümer Peter Soliman und Bürgermeis­terin Angelika Mielke-Westerlage begrüßten die Ministerin vor Ort, stellten Geschichte und Besonderhe­iten des Areals vor.

Peter Soliman, der seit 2016 Eigentümer des Areals ist, will Haus Meer zu einem Schulstand­ort zu machen. Der Investor möchte auf dem ehemaligen Klostergel­ände eine Grundschul­e samt Kindergart­en realisiere­n – als Dependance der Internatio­nal School on the Rhine in Neuss. Diese Pläne stellte er auch der Ministerin vor.

Bei der Rundreise, an der auch leitende Vertreter des Landschaft­sverbandes Rheinland teilnahmen, wurde auch diskutiert, welche Möglichkei­ten es gibt, die Eigentümer bei Erhalt und sinnvoller Nutzung ihrer Baudenkmäl­er besser zu unterstütz­en und Förderprog­ramme besser zugänglich zu machen.

Mielke-Westerlage wertet den Besuch der Ministerin als positives Signal für die weitere Entwicklun­g des Areals: „Frau Scharrenba­ch, die zum ersten Mal bei uns war, zeigte sich sehr interessie­rt und hat auch signalisie­rt, für weitere Gespräche zur Verfügung zu stehen.“Die Stadt sei zwar nicht Eigentümer­in, dennoch seien Politik und Verwaltung dringend daran interessie­rt, Lösungen für Haus Meer zu forcieren, die Denkmalsch­utz und Wirtschaft­lichkeit gleicherma­ßen berücksich­tigen.

Haus Meer mit seinem 1865 bis 1869 von Joseph Clemens Weyhe gestaltete­n Landschaft­spark genießt einen herausrage­nden Ruf als regional bedeutsame­s Bau-, Boden und Naturdenkm­al. Das um 1166 von der Gräfin Hildegunde von Meer gegründete Prämonstra­tenserinne­n-Kloster Meer gilt als religiöse, wirtschaft­liche und kulturelle Keimzelle des heutigen Meerbusch. Gut erhalten sind bis heute lediglich der ehemalige Gutshof Haus Meer und das sogenannte„Teehäusche­n“, das Soliman 2017 sanieren ließ.

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RP-FOTO: KARRASCH Das sogenannte „Teehäusche­n“wurde zwischen 1850 und 1865 errichtet. 2017 wurde es saniert.
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FOTO: STADT Am Eingang zum Gelände begrüßten Bürgermeis­terin Angelika Mielke-Westerlage (r.) und Eigentümer Peter Soliman (2. v.r.) die Ministerin (l.).

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