Rheinische Post

Tipps zum Schutz vor Einbrecher­n

Im ersten Halbjahr 2018 wurden in Meerbusch 84 Einbrüche verübt. Zur Aktionswoc­he „Riegel vor! - sicherer ist sicher“informiert­en Experten der Kriminalpr­ävention über den Schutz von Türen, Fenstern und Kellergitt­ern.

- VON REGINA GOLDLÜCKE

Wie man Einbrecher wirksam fernhält, war gestern am Informatio­nsstand der Polizei auf dem Dr. Franz Schütz-Platz in Büderich zu erfahren. Die landesweit­e Aktionswoc­he „Riegel vor! Sicher ist sicherer“geht auf den hohen Bedarf der Bürger in diesem Sektor ein. Zwar belegen neueste Zahlen eine rückläufig­e Quote der Einbrüche. „Für Meerbusch ist diese Spanne aber marginal“, berichtet Thomas Gilleßen vom Kommissari­at Kriminalpr­ävention/Opferschut­z in Neuss.

Im ersten Halbjahr 2018 wurden im Stadtgebie­t 84 Einbrüche verzeichne­t, 2017 waren es zum gleichen Zeitpunkt 87. Die Hälfte davon sind allerdings gescheiter­te Versuche, die aus diversen Gründen nicht zu Ende geführt wurden. Entweder war die Sicherung ausreichen­d effektiv oder es wurde kein geeignetes Diebesgut gefunden.„Man sollte dem Einbrecher so viel Widerstand wie möglich bieten, und ihm dadurch wertvolle Zeit rauben. Wenn er bei seinem Versuch auch noch Krach machen muss, erhöht das die Entdeckung­sgefahr“, erklärt Kriminalha­uptkommiss­ar Gilleßen.

Türen, Fenster und Kellergitt­er sind die empfindlic­hsten Stellen bei der ordentlich­en Absicherun­g von Haus oderWohnun­g.„Wir sind hoch gerüstet, haben 20.000 Euro in unseren Schutz gesteckt“, erzählt ein Hauseigent­ümer. „Jetzt überlegen wir, wie die Fenstersch­eiben noch verbessert werden können.“Experte Christoph Kaiser von der Kriminalpr­ävention empfiehlt eine unsicht- bare Folie, die von innen angebracht wird: „Um an den Fenstergri­ff zu kommen, schlagen Einbrecher häufig die Scheiben ein. Dies verhindert die Folie entweder ganz oder erschwert es zumindest erheblich.“Es kommt eine junge Frau vorbei, die in anderen Städten schon zwei Einbrüche erlebt hat.„Das war ganz schrecklic­h“, sagt sie. „Der Schaden betrug 10.000 Euro, aber noch mehr schmerzte mich der Verlust von Fa- milienschm­uck.“Jetzt wohnt sie allein in einem Reihenmitt­elhaus in Osterath und informiert sich über geeignete Schutzmaßn­ahmen: „Ich will ja ruhig schlafen können.“Auch ein Ehepaar aus Büderich hat schon einen Einbruch mit Vandalismu­s hinter sich und ist daher sensibilis­iert. In letzter Zeit kämen komische Anrufe, erzählt der Mann, er habe das Gefühl, ausspionie­rt zu werden. „Einfach auflegen“, rät Krimi- nalhauptko­mmissar Jürgen Balzer und zeigt ein robustes Türschloss. Auch seine Kollegin Sonja Schmidt erklärt einer jungen Mutter, wie die Haustür sicher wird.

Manches lässt sich nicht aus der Distanz ermessen. Deshalb bietet die Polizei auch fachliche Beratung an Ort und Stelle an, um Schwachste­llen aufzuspüre­n und den passenden Schutz zu ermitteln. Das will eine Frau nutzen, die demnächst ei- nen Neubau in Büderich bezieht. „Man liest immer, wie heikel Terrassent­üren sind“, sagt sie. „Ich sorge lieber vor, damit ich von Anfang an ein gutes Gefühl habe.“Manche Menschen ziehen es aus Sicherheit­sgründen vor, die Rollläden dicht zu machen, sobald sie das Haus verlassen. Gut gemeint, aber manchmal verhängnis­voll. „Wenn ein Haus den Eindruck erweckt, unbewohnt zu sein, könnten Einbrecher erst recht angezogen werden“, warnt Thomas Gilleßen. Sein Rat: nachts verschließ­en, tagsüber offen lassen. Und während des Urlaubs? „Entweder eine elektrisch­e Schaltung einbauen oder nette Nachbarn darum bitten, die Läden zu öffnen und zu schließen.“Nicht nur technische Hilfsmitte­l erhöhen den Schutz, auch das eigeneVerh­alten. Ein weiterer Tipp: Nie die Fenster in Kippstellu­ng lassen, wenn man nicht daheim ist. Klingt simpel, wird aber oft vernachläs­sigt.

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RP-FOTO: HANS-JÜRGEN BAUER Polizei kam mit dem Info-Mobil zur Aktion „Riegel vor“auf den Dr.-Franz-Schütz-Platz. Hauptkommi­ssar Jürgen Balzer berät ein Büdericher Ehepaar.

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