Rheinische Post

Als Wolfsburgs Grafite Fortuna-Torwart Rensing düpierte

2009 wurde der VfL Deutscher Meister. Der damalige Bayern-Torhüter hieß Michael Rensing – und er kassierte das Tor des Jahres.

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(erer) In diesem Jahr wurden erstmals Kinder eingeschul­t, die nur den FC Bayern München als deutschen Fußballmei­ster erlebt haben. Doch vor diesen sechs Titeln gab es ab und an tatsächlic­h auch andere Mannschaft­en, die am Saisonende die Schale hochhalten durften. Und ab und an waren auch Teams dabei, denen man es so gar nicht zugetraut hat. 2009 war das letztmals der Fall: Damals feierten sie beim VfL Wolfsburg den größten Erfolg in ihrer Vereinsges­chichte. Und vor allem ein Tor von Grafite blieb in den Köpfen der Fußballfan­s hängen: Leid- tragender war der heutige Fortuna-Keeper Michael Rensing.

Der Name, der untrennbar mit der Wolfsburge­r Meistersch­aft in Verbindung gebracht wird, ist Felix Magath. Der als Schleifer bekannte Trainer führte eine Mannschaft zum Titel, die – trotz der Millionen-Zuschüsse von VW – keiner so richtig auf dem Zettel hatte.

Besonders drei Spieler sind aus der damaligen Mannschaft auch heute noch große Namen im internatio­nalen Fußball: Der Schweizer Torhüter Diego Benaglio, der mittlerwei­le für die AS Monaco zwischen den Pfosten steht. Innenverte­idiger Andrea Barzagli, der zusammen mit Cristiano Ronaldo bei Juventus Turin unter Vertrag steht. Und Edin Dzeko, der für die AS Rom unter anderem in der Champions League auf Torejagd geht.

2009 bildete Dzeko zusammen mit dem Brasiliane­r Grafite, der seine Karriere mittlerwei­le beendet hat, das gefährlich­ste Sturmduo der Bundesliga. Dzeko traf 26 Mal, bereitete zehn Treffer vor. Grafite traf gar 28 Mal und bereitete sieben Tore vor.

Unvergesse­n bleibt vor allem Gra- fites Tor gegen die Bayern, die am Ende mit zwei Punkten Rückstand Vizemeiste­r wurden: Nach einem herrlichen Sololauf düpierte der Angreifer die versammelt­e Bayern-Verteidigu­ng – inklusive Michael Rensing. Auch der heutige Fortuna-Keeper konnte nur zuschauen, als der Ball von Grafites Hacke in die Torecke kullerte. Der Treffer wurde schließlic­h zum Tor des Jahres gewählt. Und Grafite sagte trocken: „Der Ball ist irgendwie zwischen meinen Beinen geblieben. In dem Moment war nur noch dieser Hackentric­k möglich.“

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FOTO: AP Tor des Jahres 2009: Grafite nimmt die Hacke. Michael Rensing (v.li.), Andreas Ottl und Philipp Lahm sind geschlagen.
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