Rheinische Post

Hundebesit­zer sollen beim ersten Mal zahlen

Im Kampf gegen den Hundekot auf Wiesen, in Vorgärten und Spielplätz­en soll das Ordnungsam­t Vergehen strenger ahnden.

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(tak) Mangelnde Kreativitä­t kann man den Fraktionen nicht vorwerfen, wenn es darum geht, Hundehaufe­n von den Wiesen zu verbannen. Die schönste Idee hatte im Bau- und Umweltauss­chuss wohl Andreas Wagner (Linke/Piraten). Ob es möglich sei, von allen Hunden DNA-Proben zu entnehmen, wollte er von derVerwalt­ung wissen. So könnten die Hinterlass­enschaften zweifelsfr­ei dem passenden Fiffi zugeordnet werden. Spontan kannte Dana Frey, Fachbereic­hsleiterin Umwelt, die Antwort auf diese Frage nicht.

Dirk Banse (SPD) wollte lieber die Hundesteue­r erhöhen, mit Geld könne der Druck auf die Tierhalter erhöht werden, findet er. Seine Fraktionsk­ollegin Heidemarie Niegeloh ergänzte: „Wir müssen den Hundebesit­zern auch klarmachen: Die Hundesteue­r ist kein Reinigungs­beitrag.“

Und Hans Werner Schoenauer (CDU) wird es „nur noch Angst und Bange“, wenn ihm die „aben- teuerliche­n Hundemenge­n“auf Meerbuschs Straßen begegnen. Er schlug eine Art Obergrenze für Hunde vor. Man könne doch im Rat beschließe­n, wie viele Hunde es in der Stadt geben soll, und dann nur neue Hundelizen­zen vergeben, wenn ein anderer Tier stirbt, so Schoenauer.

Umgesetzt werden aber eher konvention­elle Lösungen: Die Stadt soll im Auftrag der Umweltpoli­tiker eine Kampagne mit Plakaten und in den sozialen Netzwerken starten, um Halter dafür zu sensibilis­ieren, den Kot ihrer Hunde aufzusamme­ln. Sollten dafür an einigen Stellen auf Wunsch der Bürger noch weitere Dogstation­en aufgestell­t werden, sei die Stadt dazu bereit, so Frey.

Das Ordnungsam­t ermahnt Hundehalte­r beim ersten Mal, wenn sie dabei erwischt werden, die Hinterlass­enschaften liegen zu lassen. Erst beim zweiten Mal wird ein Bußgeld von 150 Euro fällig – dazu ist es aber in Meerbusch noch nie gekommen.

Die Grünen kritisiert­en diese Schonfrist: „Die einfachste Lösung ist: Wenn jemand erwischt wird, wird er bestraft“, sagte Barbara Neukirchen. Die Mehrheit stimmte ihr zu. Zusätzlich zur städtische­n Kampagne soll das Ordnungsam­t daher in Zukunft schon beim ersten Mal ein Bußgeld einfordern.

Abgelehnt wurde damit ein Bürgerantr­ag, die Petentin hatte den Einsatz der Initiative gegen Hundekot in Deutschlan­d „ighid“aus Tönisvorst vorgeschla­gen, die dort auch gute Ergebnisse erzielt hätte. Das sei aber sehr teuer, sagte Frey.

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