Schnell, aber bedeutungslos
Deutschland droht den digitalen Anschluss zu verlieren.
High-Speed-Internet“steht auf den Reklametafeln der Anbieter. Die Wahrheit: Was man uns in Deutschland als schnelles Internet verkauft, ist international höchstens Mittelmaß. Beim Glasfaserausbau liegen wir auf Rang 70, hinter Ungarn, Türkei oder Mexiko. Selbst wenn wir im LTE-Netz surfen, erreichen wir mit 23 Megabit pro Sekunde im Schnitt nur knapp die Hälfte der Geschwindigkeit der Niederlande. Wo Deutschland Spitzenreiter ist: bei den Preisen. Österreicher bekommen für vergleichbare Tarife das Doppelte an Datenvolumen. In skandinavischen Ländern gibt es für monatlich 30 Euro oder weniger unbegrenzt Da- ten. Aber lassen Sie uns optimistisch bleiben: 5G heißt die nächste Chance, um wieder Anschluss an die digitale Welt zu bekommen. Für die nächste Mobilfunkgeneration werden im Frühjahr die Frequenzen versteigert. Frequenzen – oder anders formuliert: Luft. Geld, das die Bundesregierung in die Digitalisierung stecken könnte. Tut sie aber nicht. Stattdessen streicht sie die Milliarden-Geschenke ein und übernimmt die Industrie-Position dass, eine flächendeckende Versorgung mit 5G „wirtschaftlich unsinnig“sei und technisch „nicht notwendig“. Die Frequenzen sind noch nicht versteigert, da rudert man schon von den eigenen ambitionierten Plänen einer 100-prozentigen Netzabdeckung zurück und räumt ein, dass es bei 5G zu weißen Flecken auf der Landkarte kommen wird.
Fazit: die nächste Mobilfunkgeneration 5G kommt in Deutschland später, ist nicht überall erreichbar und wird für Privatnutzer mit großer Wahrscheinlichkeit so teuer werden wie in keinem anderen EU-Land. Die Digitalisierung Deutschlands – mit HighSpeed in die Bedeutungslosigkeit.