Rheinische Post

Am Münkershof rollen die Bagger

Der Abriss der alten Scheune in Langst-Kierst hat begonnen, stattdesse­n soll ein Mehrfamili­enhaus entstehen. Das sorgt für Ärger in der Nachbarsch­aft. Am 21. November ist die Fläche Thema im Bauausschu­ss.

- VON ANGELIKA KIRCHHOLTE­S

Der Abriss der alten Scheune des Münkerhofs hat begonnen, stattdesse­n soll ein Mehrfamili­enhaus entstehen. Das sorgt für Ärger.

Es tut sich etwas an der Schützenst­raße in Langst-Kierst. „Am Freitag rückte der erste Bagger an, um die Scheune neben dem denkmalges­chützten ehemaligen Münkerhof abzureißen“, berichtet eine Anwohnerin.

Seit die Nachbarn davon erfahren haben, dass an Stelle des baufällige­n Gebäudes ein Zehn-Familienha­us entstehen soll, das die jetzige Bebauung überragen wird, schlagen die Wellen hoch. Mit Argusaugen beobachten sie alles, was auf dem Areal passiert. Gibt es eine Einzäunung, ein Baustellen­schild? Sind die Arbeiter ordnungsge­mäß gesichert? Tragen sie Schutzhelm­e? „Das liegt in derVerantw­ortung des Unterneh- mers, aber wir werden die Sicherheit­sbestimmun­gen kontrollie­ren“, informiert der Technische Dezernent, Michael Assenmache­r.

Doch das ist nur ein Nebenschau­platz der Auseinande­rsetzungen. Das eigentlich­e Problem, das die Nachbarn mit dem Neubau haben, ist seine Größe und Gestaltung. Zweigescho­ssig plus Satteldach soll das Gebäude werden und da- mit höher als die jetzige Scheune. „Wir werden dann von der Straße aus nicht mehr den Kirchturm sehen können“, beklagt Udo Lenz. „Die komplette Sicht auf das Dorf wird verschande­lt.“

Allerdings gibt es eine Bauvoranfr­age des Investors, die zunächst positiv beschieden, dann aber wieder zurückgezo­gen wurde. Dagegen hatte der Investor geklagt. Nach einem Ortstermin mit der zuständige­n Richterin hat er Recht bekommen.

Im nichtöffen­tlichen Teil der nächsten Sitzung des Bauausschu­sses am 21. November wird dieses Urteil vorliegen und die daraus zu ziehenden Konsequenz­en diskutiert werden. „Wenn eine positive Bauvoranfr­age vorliegt, muss die Stadt die Baugenehmi­gung erteilen. Darauf hat der Investor Anspruch,“erklärt Assenmache­r.

Klar ist daher, dass das Gebäude nicht mehr verhindert werden kann. „Es muss sich in die Umgebung einfügen“, unterstrei­cht der Dezernent. Das gelte auch für die Gestaltung. Also kein Putz, sondern Klinker an der Fassade. Der Bauherr sei zudem verpflicht­et, ausreichen­d Parkplätze auf seinem Grundstück nachzuweis­en. Wie er diese anordnen wolle, müsse im Bauantrag dargestell­t werden. Eine Baugenehmi­gung werde erst erteilt, wenn alle Details geklärt seien.

Die Anwohner befürchten, dass die Parkplätze nicht ausreichen werden und die neuen Bewohner auf der Schützenst­raße herumfahre­n und einen Stellplatz suchen werden. „Dann können unsere Kinder nicht mehr mit ihren Rädchen dort fahren“, sorgen sie sich. Denn einen Bürgerstei­g gibt es nicht.

 ??  ??
 ?? RP-FOTOS: ANGELIKA KIRCHHOLTE­S ?? Die Abrissarbe­iten an der Schützenst­raße in Langst-Kierst laufen.
RP-FOTOS: ANGELIKA KIRCHHOLTE­S Die Abrissarbe­iten an der Schützenst­raße in Langst-Kierst laufen.
 ??  ?? Die alte Scheune des ehemaligen Münkerhofs weicht Neubauten.
Die alte Scheune des ehemaligen Münkerhofs weicht Neubauten.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany