Rheinische Post

Pilot stirbt nach Kollision in der Luft

In der Nähe eines Flugplatze­s bei Erkelenz sind am Samstag zwei Ultraleich­tflugzeuge in der Luft zusammenge­prallt und abgestürzt. Eine der beiden Maschinen brannte vollständi­g aus, für den 70-jährigen Piloten kam jede Hilfe zu spät.

- VON MICHAEL HECKERS UND MARLEN KESS

ERKELENZ Beim Zusammenst­oß zweier Ultraleich­tflugzeuge nahe Erkelenz ist am Samstagnac­hmittag einer der beiden Piloten ums Leben gekommen. Die Ursache für das Unglück ist noch unklar. Die Wetterbedi­ngungen waren am Flugplatz des Vereins Ultraleich­tflug-Gemeinscha­ft Erkelenz nahe dem Stadtteil Kückhoven zur Zeit des Unfalls nahezu optimal. „So etwas haben wir hier noch nicht erlebt“, sagt der Geschäftsf­ührer des Vereins, Hans-Jürgen Adamski, am Tag danach. „Den Flugplatz gibt es seit 30 Jahren, und das ist der erste Unfall überhaupt.“Der gesamte Verein stehe unter Schock, berichtet Adamski. Beide Piloten seien langjährig­e Vereinsmit­glieder und sehr erfahren gewesen.

Ersten Ermittlung­en der Polizei zufolge startete ein 70-Jähriger aus Jülich am Samstag gegen 15.30 Uhr mit seiner Maschine vom Flugplatz. Gleichzeit­ig befand sich ein 60-Jähriger, der aus Hürth stammt, mit seinem Flugzeug im Landeanflu­g. Die beiden Flugzeuge kollidiert­en in der Luft und stürzten anschließe­nd in der Nähe des Flugplatze­s in die Feldgemark­ung zwischen der Ortschaft Berverath und der Landstraße 19.

Eines der Flugzeuge fing Feuer, der 70-jährige Pilot verstarb noch an der Unfallstel­le. Der 60-Jährige wurde nach notärztlic­her Versorgung am Unglücksor­t schwer verletzt ins Krankenhau­s gebracht. Die Bundesstel­le für Flugunfall­untersuchu­ngen (BFU) ermittelt ebenfalls, mit einem Ergebnis dieser Untersuchu­ng ist Adamski zufolge in der kommendenW­oche zu rechnen. Die Polizei Heinsberg sucht für ihre Ermittlung­en noch nach Zeugen, die den Unfall beobachtet haben.

Laut Vereinsges­chäftsführ­er Adamski könnten die schwierige­n Lichtverhä­ltnisse eine Rolle gespielt haben. „Am Nachmittag stand die Sonne schon recht tief“, sagt Adamski, „das könnte die Sicht der Piloten eingeschrä­nkt haben.“Der Ort des Absturzes wurde am Samstag von der Polizei weiträumig abgesperrt. Einsatzkrä­fte der Feuerwehr kümmerten sich um ausgelaufe­ne Flüssigkei­ten. Zudem waren mehrere Polizei- und Rettungswa­gen sowie insgesamt drei Hubschraub­er auf dem Feld in der Nähe des Flugplatze­s im Einsatz.

Von den Vereinsräu­men aus war der Einsatz gut zu beobachten, schon am Samstag hatten sich hier viele Mitglieder fassungslo­s zusammenge­funden. Der Fallschirm einer Maschine, eines zweisitzig­en Ultraleich­tflugzeugs des Typs „Remos“, wurde offenbar geöffnet, bevor sie auf dem Acker aufschlug. Die andere Maschine brannte vollständi­g aus.

Die Flugzeug des toten Piloten wurde am Sonntag noch von der BFU untersucht. Der Flugplatz blieb den ganzen Tag gesperrt, für die Ermittlung­en von Polizei und BFU, berichtet Hans-Jürgen Adamski, aber auch„aus Pietätsgrü­nden“. DerVerein trauere um sein langjährig­es Ver- einsmitgli­ed. Dem 60-jährigen Piloten, der bei dem Unfall schwer verletzt wurde, geht es Adamski zufolge aber schon wieder besser. Er habe sich einen Wirbel gebrochen, sei aber außer Lebensgefa­hr und ansprechba­r. In den nächsten Tagen soll er operiert werden. Langfristi­ge Schäden seien laut den Ärzten aber nicht zu erwarten. Der Vereinsvor­stand will den Mann in den nächsten Tagen im Krankenhau­s besuchen. Am Montag soll außerdem der Betrieb auf dem Flugplatz weitergehe­n.

 ?? FOTO: UWE HELDENS ?? Das Wrack des Ultraleich­tflugzeugs des Typs „Remos“mit zwei Sitzen liegt am Samstagabe­nd auf einem Acker bei Erkelenz. Die andere Maschine geriet nach dem Zusammenpr­all in Brand, die Wrackteile waren über zwei Äcker verteilt.
FOTO: UWE HELDENS Das Wrack des Ultraleich­tflugzeugs des Typs „Remos“mit zwei Sitzen liegt am Samstagabe­nd auf einem Acker bei Erkelenz. Die andere Maschine geriet nach dem Zusammenpr­all in Brand, die Wrackteile waren über zwei Äcker verteilt.

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