Neuer RP-Roman: Thriller aus dem Spionage-Milieu
DÜSSELDORF (w.g.) Unser neuer Roman, den wir von heute an auf der Seite „Unterhaltung“abdrucken, könnte manchem Leser, was den Stoff und die Autorin betrifft, nicht ganz unbekannt sein. Vor einiger Zeit stellten wir beide ausführlich vor. Karina Urbach, die Verfasserin von „Cambridge 5 – Zeit der Verräter“, stammt aus Düsseldorf, machte später Karriere als Historikerin und gilt als Expertin für den britischen Adel und für Geheimdienste; ihr Vater war selbst Agent für den amerikanischen Nachrichtendienst. Auf wahrhaft spektakuläreWeise hat sie persönliches Wissen und berufliche Kompetenz zu einem Roman verschmolzen.
Es geht in diesem Thriller, der eher ein leises Exemplar der Gattung ist, um eine fiktive, aber an historischen Fakten orientierte Begebenheit an der englischen Elite-Universität Cambridge. Eine Studentin schreibt ihre Dissertation über den legendären Doppelagenten Kim Philby, und ausgerechnet ihr Doktorvater, Professor Hunt, scheint in einen Mord verwickelt, der mit seiner eigenen Spionage-Vergangenheit zu tun hat. Da ziehen sich verschiedene Kreise zusammen, da sind Erzählebenen und Spionage-Generationen auf artistischeWeise miteinander verbunden. Der Titel spielt auf jene fünf bekannten englischen Doppelagenten an, die später, in Cambridge rekrutiert, für den KGB arbeiteten. Neben Philby waren dies Guy Burgess, Donald Maclean, Anthony Blunt und John Cairncross.
Urbach, die selbst in Cambridge studiert, gelehrt und geforscht hat (derzeit arbeitet sie am „Institute for Advanced Studies“im US-amerikanischen Princeton), hat ihren Roman unter dem Pseudonym Hannah Coler veröffentlicht. In der Fachwelt ist er eingeschlagen wie eine Bombe. Zuerst wurde er für den Friedrich-Glauser-Wettbewerb nominiert, dann gewann er den Cologne Crime Award.
Info Hannah Coler, „Cambridge 5 – Zeit der Verräter“. Limes-Verlag, 416 Seiten, 19,99 Euro