Filmfest Düsseldorf zeigt 20 Beiträge
An der Heinrich-Heine-Uni startet Mittwoch der Kurzfilmwettbewerb. Mit Hape Kerkeling haben die Veranstalter ein prominentes Jurymitglied.
Wenn Mittwoch gegen 17.30 Uhr der Projektor schnarrt und die erste Runde vom 16. Filmfest Düsseldorf beginnt, dürften die Veranstalter durchatmen. Denn die 20 Beiträge für den Wettbewerb auszuwählen war sicher eine Herausforderung, weil insgesamt 800 Filme eingereicht wurden. Ein gutes Stück Arbeit also, das die Studierenden geleistet haben, um an zwei Abenden je zehn Filme zu zeigen. Die Auswahl ist beeindruckend. Die am Mittwoch und Donnerstag zu sehenden Kurzfilme stammen aus Deutschland, mehreren westeuropäischen Ländern sowie aus den USA, aus Kanada und sogar aus dem Iran. Die Filme sind mindestens drei, maximal 30 Minuten lang. Nahezu alle Filmgenres sind vertreten: Komödien und Dramen sind ebenso dabei wie Filme, die mit Grusel- und Science-Fiction-Elementen die Zuschauer begeistern möchten. Einige Beispiele:
In „Cavello“aus den Niederlanden geht es um zwei zwölfjährige Jungen, deren Freundschaft durch ein Mädchen auf die Probe gestellt wird. Aus dem Iran kommt „Sleepwalkers“: Ein junger Mann erlebt einen Alptraum mit zeitlichen Verwirrungen. Sein Treiben zwischen Zeit und Raum ergibt einen Sinn, als eine fremde Frau erscheint. „Happy“heißt der Beitrag aus Kanada: Ein Schriftsteller auf dem Höhepunkt seines Schaffens hat mehr auf dem Herzen als ihm guttut. Etwas schräg ist der französische Film „Under Moms Skirt Les Trompes de ma Mére“: Ein Mädchen muss dem Gynäkologen ihrer Mutter dolmetschen. Manche Einzelheit hätte sich die Tochter gern erspart. Im spanischen „The Beetle at the End of the Street“erfährt Amadeo, dass er noch eine Woche zu leben hat. Genug Zeit, so findet er, seinen Abschied mit dem Dorf zu feiern. Ein surreales Drama ist der US-Film „Utopia“: Anhand der Erlebnisse zweier Frauen wird die Frage nach Ungleichheit unter den Menschen gestellt. Was tun, wenn nach einer durchzechten Nacht der Schädel brummt? Der schwedische Film „How it feels be hungover“kennt die Antwort. In „Bot Bot“aus Deutschland geht es um einen Programmierer, der bei der Arbeit und im Privatleben große Unterstützung durch eine künstliche Intelligenz bekommt.
Die Zuschauer stimmen per Stimmzettel ab, welcher der 20 Filme ihnen am besten gefallen hat. Die Gewinner des Wettbewerbs werden Freitag im Filmmuseum ausgezeichnet. Preise im Gesamtwert von 3000 Euro werden vergeben. Mitspracherecht hat auch eine Fachjury. Schauspieler Hadi Khanjanpour ist dabei, ebenso wie Judith Keilbach von der Universität Utrecht und Friederike Hansen von der Uni Düsseldorf. Viel Aufmerksamkeit dürften zwei weitere Jurymitglieder bekommen: Entertainer Hape Kerkeling und Wieland Speck. Er war 1992 bis 2017 Programmleiter der Sektion Panorama der Internationalen Filmfestspiele Berlin. Bevor er in 2019 das Jubiläumsprogramm der Berlinale kuratieren wird, hat er sich für das Filmfest Düsseldorf etwas Zeit genommen.
Mittwoch und Donnerstag, wenn die Filme zu sehen sind, steht auch Musik auf dem Programm. Am Mittwoch gibt die Düsseldorfer Sänge-
rin Kate Rena ein Kurz-Konzert, am Donnerstag wird die Band„Tausend Trailer“auftreten.
Kino-Feeling kann zudem aufkommen, weil es zu niedrigen Preisen an einigen Ständen auch Popcorn, Getränke und Süßwaren gibt sowie sogar Bratwurst und Glühwein. Organisiert wird das gesamte Filmfest mit Rahmenprogramm von fast 60 Studierenden der Medien- und Kulturwissenschaft.