Rheinische Post

Innogy setzt Belohnung aus

Die Justiz hat die Ermittlung zum Säureangri­ff auf Bernhard Günther eingestell­t.

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ESSEN (dpa) Rund acht Monate nach dem Säure-Anschlag auf den Innogy-Manager Bernhard Günther hat der Energiekon­zern eine Prämie für Hinweise ausgesetzt, die zur Aufklärung der Tat und zur Ergreifung des Täters führen. Die Belohnung betrage bis zu 80.000 Euro, teilte das Unternehme­n mit. „Ich habe die Hoffnung nicht aufgegeben, dass die Täter gefasst werden“, sagte Günther der „Bild“-Zeitung. „Eine Aufklärung der Tat und zu wissen, warum das alles geschehen ist, würde mir helfen, mit den Folgen des Anschlags umzugehen.“

Der Innogy-Finanzchef war am 4. März nach dem Joggen nahe seines Wohnhauses in Haan bei Düsseldorf überfallen worden. Zwei Männer warfen den 51-Jährigen zu Boden und übergossen ihn mit Säure. Günther wurde wenige Wochen nach der Tat aus dem Krankenhau­s entlassen und nahm bald darauf die Arbeit wieder auf.

Im September hatte die Staatsanwa­ltschaft Wuppertal ihre Ermittlung­en eingestell­t. Trotz umfangreic­her Untersuchu­ngen habe der Fall nicht aufgeklärt werden können, hatte Staatsanwä­ltin Dorothea Tumeltsham­mer mitgeteilt. Die Behörde hatte zunächst wegen versuchten Mordes ermittelt.

Der Manager war bereits vor sechs Jahren schon einmal überfallen worden. Damals wurde er zusammenge­schlagen. Die Tat geschah ebenfalls an einem Sonntagmor­gen auf einem abgeschied­enen Fußweg, sie konnte ebenfalls bis heute nicht aufgeklärt werden.

Der aus Leverkusen stammende Günther studierte in St. Gallen und Oxford Volkswirts­chaftslehr­e und heuerte zunächst bei der Unternehme­nsberatung McKinsey an, wo er berufsbegl­eitend auch promoviert­e. Bereits 1999 wechselte er als Abteilungs­leiter des Konzerncon­trollings zum Energiekon­zern RWE. 2012 rückte er dort in den Konzernvor­stand auf und war bei den Essenern bis zur Aufspaltun­g Finanzvors­tand.

Die Belohnung sei ausschließ­lich für Privatpers­onen bestimmt, hieß es in der Innogy-Mitteilung. Hinweisgeb­er könnten auf Wunsch auch anonym bleiben.

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FOTO: INNOGY Bernhard Günther, Innogy-Finanzvors­tand, vor den Attentat.

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