Rheinische Post

Folge der Dürre: Kartoffeln mehr als 50 Prozent teurer

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BONN (dpa) Nach massiven Ernteeinbu­ßen wegen der Dürre sind die Kartoffelp­reise um mehr als die Hälfte gestiegen. Derzeit müssten Kunden im Supermarkt für Kartoffeln in Kleinverpa­ckungen rund 84 Cent pro Kilogramm zahlen, während der Kilo-Preis vor einem Jahr bei 55 Cent gelegen habe. Dies berichtete Christoph Hambloch, Analyst des Agrarmarkt-Informatio­nsdienstes (AMI).

Verbrauche­r müssten sich auch auf ein größeres Angebot von optisch nicht ganz einwandfre­ien Kartoffeln einstellen, die in Jahren mit besserer Ernte von den Betrieben aussortier­t worden wären. Angesichts der aktuellen Knappheit fänden sich derzeit mehr Knollen mit dunklen Flecken oder Schorfpust­eln in den Supermarkt­regalen. Dabei handele es sich jedoch ausschließ­lich um rein optische Mängel, die keinen Einfluss auf den Ver- zehr der Kartoffeln hätten, erklärte Hambloch.

Trotz eines Ernterückg­angs bei Speisekart­offeln in Deutschlan­d um 1,5 bis zwei Millionen Tonnen in diesem Jahr seien keine Versorgung­sengpässe zu befürchten. Nach dem guten Jahr 2017 könnten viele Betriebe noch auf Überschüss­e zurückgrei­fen. Außerdem seien mehr Kartoffeln importiert worden.

Kartoffelb­auern, die trotz der Dürre eine nennenswer­te Ernte eingefahre­n hätten, könnten derzeit von deutlich höheren Preisen profitiere­n. So hätten sich die Erzeugerpr­eise von zehn Euro je 100 Kilogramm auf 25 bis 26 Euro weit mehr als verdoppelt. Zu Problemen könne es dabei bei Landwirten kommen, die ihre Ernte vorab zu festen Preisen vermarktet hätten, sagte Hambloch. Auch bei Weitervera­rbeitern wie Schälbetri­eben sei die Situation teilweise dramatisch.

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