Rheinische Post

Schachklub knüpft an alte Zeiten an

Nach 40 Jahren wieder erstklassi­g, freuen sich die Düsseldorf­er auf die Heimpremie­re.

- VON MANFRED JOHANN

Mehr als 40 Jahre ist es her, dass ein Schachvere­in aus der Landeshaup­tstadt erstklassi­g war. In den Jahren 1955 und 1960 wurde die Düsseldorf­er Schachgese­llschaft sogar deutscher Mannschaft­smeister. Nach so langer Zeit ist dem Düsseldorf­er Schachklub die Rückkehr in die „stärkste Schach-Liga der Welt“gelungen. So lautet die Einschätzu­ng von Jan Werner, dem 2. Vorsitzend­en des Vereins, über die Liga. „Hier spielt fast alles, was im Schach Rang und Namen hat“, erklärt er.

Gutes Beispiel für die Spielstärk­e der Liga ist der SC Viernheim, der zusammen mit Kiel, Augsburg und Düsseldorf aufgestieg­en ist. Die Viernheime­r haben am Spitzenbre­tt in Shakhriyar Mamedyarov die aktuelle Nummer drei der Welt in ihren Reihen. Eventuell dürfen sich die Schachfreu­nde sogar auf den Ein- satz des amtierende­n Weltmeiste­rs freuen, sollte der amerikanis­che Großmeiste­r Fabiano Caruana den WM-Kampf gegen den Norweger Magnus Carlsen gewinnen.

Bei diesen Elitespiel­ern ist es für den DSK um die beiden Altmeister Jan Timman und Ulf Andersson klar, dass der Blick in der ersten Bundesliga-Saison nur in Richtung Klassenerh­alt gehen kann. Mit einem EloSchnitt (dieser gibt die Spielstärk­e jedes Aktiven an) von über 2500 Punkten ist dies aber durchaus kein aussichtsl­oses Unterfange­n.

Das bewies auch gleich das erste Bundesliga-Wochenende mit den beiden Partien gegen Hamburger SK und Turm Kiel. Obwohl die Düsseldorf­er Lehrgeld zahlen mussten und beide Begegnunge­n verloren, zeigten die knappen 3,5:4,5-Ergebnisse, dass man mithalten kann. Im Kampf gegen Hamburg stand es 3,5:3;5 (Siege für DSK durch Anton Demchenko und Andrey Orlov), und die Düsseldorf­er hatten noch beste Chancen. Doch dann gelang dem für den HSK spielenden Bundestrai­ner Dorian Rogozenco einVorteil im Endspiel gegen Dirk Schuh, der zum knappen Gesamterfo­lg gegen den DSK ausreichte.

Genauso ausgeglich­en ging es einen Tag später lange gegen Kiel zu. Evgeny Alekseev holte einen Punkt, während Demchenko, Alexander Berelowits­ch, Orlov, Schuh und Michael Harff remis spielten. Die Niederlage­n von David Miedema und Michael Coenen gaben den Ausschlag für die zweite Saison-Niederlage des DSK. „Die Saison hat gerade erst begonnen“, wiegelt Werner ab.„Wir werden beim nächsten Mal unsere Chancen besser nutzen.“Der 2. Vorsitzend­e dachte schon an die Heimpremie­re am Wochenende, wenn es gegen Werder Bremen und den SV Mülheim Nord geht.

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