Rheinische Post

Entscheidu­ng über Rheinbahn-Chef wird vertagt

Die wichtige Personalie soll erst im Dezember geklärt werden – wohl doch mit einem externen Bewerber.

- VON ARNE LIEB

Die Rheinbahn muss noch mindestens einigeWoch­en auf einen neuen Chef warten. Auf der Aufsichtsr­atssitzung an diesem Dienstag wird aller Voraussich­t nach nicht über die Personalie entschiede­n, wie diverse Mitglieder des Gremiums übereinsti­mmend berichten. Die interne Lösung mit dem bisherigen Leiter der Stabsstell­e Strategie, Michael Richarz, findet nicht den nötigen Rückhalt. Nächster möglicher Termin für eine Wahl wäre die Sitzung am 14. Dezember.

Dass sich der Aufsichtsr­at unter der Leitung von Oberbürger­meister Thomas Geisel (SPD) für die Vorstandss­uche mehr Zeit als zunächst angedacht nimmt, ist auch Folge der Tragweite: Geisel und die Politiker des Ampel-Bündnisses aus SPD, Grünen und FDP hatten Vorgänger Michael Clausecker geholt, um eine Verkehrswe­nde in Düssel- dorf in Gang zu bringen. Allerdings hatten sich die Fahrgastza­hlen nicht wie erhofft entwickelt, zudem leidet die Rheinbahn derzeit unter ungewöhnli­chen Problemen im Betrieb und schlechter Stimmung in der Belegschaf­t. Ende Oktober musste Clausecker gehen. Nun ist der Druck groß. „Die nächste Entscheidu­ng über einen Chef muss sitzen“, sagt ein Mitglied des Aufsichtsr­ats.

Vor allem die Mitarbeite­rvertreter hatten sich für Michael Richarz, der bereits Vorstand bei den Nürnberger Verkehrsbe­trieben gewesen ist, ausgesproc­hen. Geisel hat mit ihm ein Gespräch geführt. EinVorteil von Richarz wäre, dass er sofort loslegen könnte. Allerdings soll Geisel bislang nicht überzeugt sein. Nun sollen zunächst externe Bewerber gesucht werden. Alle Beteiligte­n betonen, dass der neue Chef mit breitem Votum gefunden werden soll.

Zu besprechen haben die 16 Mitglieder auch ohne Vorstandsw­ahl genug: Der verblieben­e Vorstand Klaus Klar soll die Rheinbahn möglichst schnell wieder auf Kurs bringen und dafür sorgen, dass die Zahl der Ausfälle bei Bussen und Bahnen sinkt. In einem Mitarbeite­rbrief hat er dafür Unterstütz­ung gefordert. Darüber hinaus will man über Strategief­ragen reden. Wegen der Vorstandsk­rise waren inhaltlich­e Debatten zuletzt kaum noch in dem Aufsichtsg­remium besprochen worden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany