Kultur für Kurzentschlossene
Ballettpremiere in der Oper, moderierte Klassik in der Tonhalle, Konzert und Party im Schumann-Saal: Kulturtipps für diese Woche.
Im Opernhaus Robert Binet, Natalia Horecna und Remus Sucheana: Drei Choreografen kreieren für das Ballett am Rhein neue Stücke, die Freitag, 19.30 Uhr, im Opernhaus ihre Uraufführung feiern. Robert Binet, zu dessen Mentoren John Neumeier undWayne McGregor zählen, gehört zu den meist umworbenen Nachwuchstalenten der Szene. Zu Musik von Nico Muhly verbindet er in „New World“Geschichten über die Entstehung des Universums mit der Realität. Um das Gleichgewicht zwischen Gut und Böse geht es Natalia Horecna in „The Way Ever Lasting“. Remus Sucheana setzt sich in „Fantaisies“mit Martinus 6. Sinfonie auseinander. Wie aus einer anderen Welt klingt die Musik – und öffnet auf der Tanzbühne ein Tor in ein Reich voller phantastischer Wesen und zauberhafter Atmosphären. In der Tonhalle Unterhaltsam, tiefgründig und hochpointiert – so kennt man einen der wichtigsten Polit-Kabarettisten Deutschlands: Christian Ehring. In der Tonhalle zeigt er sich von seiner komischen Seite und überzeugt als sachkundiger Moderator klassischer Konzerte. So spielen Sonntag, 16.30 Uhr, in der Tonhalle die Barockspezialisten der Capella Augustina und der Blockflöten-Virtuose Jeremias Schwarzer Werke von Telemann, Sánchez-Verdú und Bach und entführen gemeinsam mit Ehring in die glamouröse Welt des Hochadels.
In der Jazz-Schmiede Das Rick Hollander Quartet (RHQ) ist seit den 1990er Jahren eine feste Institution in der globalen Jazzszene. Der aus San Diego stammende Saxofonist Brian Levy gehört zu den virtuosesten Saxofonisten seiner Generation. Der 1992 in Kempten, Bayern, geborene Gitarrist Paul Brändle wird als vielversprechendes Nachwuchstalent gehandelt. Der Bassist Will Woodard ist seit Jahrzehnten fester Bestandteil der New Yorker Jazzszene und arbeitete dort mit einigen der besten Jazzmusikern zusammen. Schlagzeuger Rick Hollander stammt aus Detroit. Das Quartett tritt am Freitag, 20.30 Uhr, in der Jazz-Schmiede auf.
Im Schmela Haus „Mutig, fast schon verrückt“, so bezeichnet Lena Brüning rückblickend die Idee ihres Großvaters Alfred Schmela (19181980), Ende der 1950er Jahre eine Galerie für zeitgenössische Kunst in Düsseldorf zu eröffnen. Schmela zeigte Werke von Yves Klein, Joseph Beuys, Gerhard Richter, Chris- to oder Gruppe Zero – und das zu einer Zeit, als noch wenige von diesen Künstlern gehört hatten. Doch der Erfolg gab ihm recht. Heute gilt Schmela als einer der Wegbereiter der Avantgarde. Anlässlich seines 100. Geburtstags widmet die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen ihm eine Ausstellung in seiner ehemaligen Galerie, dem Schmela Haus. Die Vernissage ist am Freitag, 19 Uhr. Im Robert-Schumann-Saal Sei es Pop, Hip-Hop, Jazz oder Fotografie – seit ihrem Start im Jahr 2005 sprengt die Konzertreihe 440Hz die Grenzen zwischen klassischer Musik und anderen Genres. Unter den Musikern und „Mastermind“dieses Abends ist MIKI alias Mihalj Kekenj, der neben seinem Hauptberuf als Konzertmeister bei den Bergischen Symphonikern ebenso leidenschaftlich Hip-Hop-Tracks komponiert und
produziert. Mit seinem klassischen Takeover! Ensemble hat er bereits mit Popstars wie Joy Denalane und Max Mutzke deren Songs in neuen, kammermusikalischen Arrangements auf die 440Hz-Bühne gebracht. Beim Konzert am Samstag, 21 Uhr, im Robert-Schumann-Saal darf man auf die Begegnung der klassischen Musiker mit dem Singer-Songwriter Maxim gespannt sein. Im Anschluss steigt eine Party.