Wolken sind Wasserträger und Sonnenschutz
Wolken sind komplizierter als man denkt. Wissenschaftler versuchen herauszufinden, wie sie sich bilden und wann das Wasser in den Wolken zu Eis gefriert.
Für unsere Erde sind Wolken sehr wichtig. Sie speichern verdunstetes Wasser aus Flüssen, Seen und Meeren. Sie tragen es viele Kilometer weiter und sorgen für Niederschlag, etwa für Regen oder Schnee. Eine weitere nützliche Eigenschaft der Wolken: „Sie sind eine Art Sonnenschirm“, erklärt der Wolkenforscher Frank Stratmann. Die Wolken reflektieren die Sonnenstrahlung und verhindern dadurch, dass sich die Erde zu sehr aufheizt. Sie sind also entscheidend für das Klima.
Damit sich Wolken bilden können, braucht es Feuchtigkeit, unterschiedliche Temperaturen und Partikel. Das sind winzige Teilchen, die durch die Luft schwirren – zum Beispiel Ruß oder Salze, aber auch Sporen, Pollen oder Bakterien. „Die Wasserteilchen brauchen ja irgendwas, an dem sie sich festklammern können. Und das sind diese winzigen Partikel“, erklärt Stratmann. Mit Kollegen untersucht der Forscher, welche Teilchen in der Luft schwirren und wie viele es davon gibt. Die Forscher interes- sieren sich zurzeit besonders für Teilchen, die das Wasser in der Wolke gefrieren lassen. Das Besondere daran ist: Je nach Partikel gefriert das Wasser bei unterschiedlichen Temperaturen. Experten nennen Wolken, die zum Teil aus gefrorenem Wasser bestehen, Mischphasenwolken. Vor allem für uns in Europa sind diese wichtig. „Wir haben hier nämlich weniger Wasserdampf in der Atmosphäre als beispielsweise in den Tropen. Ohne das Eis würden sich bei uns keine großen Regentropfen bilden“, sagt Stratmann. Daher erkunden die Forscher, welche Partikel besonders gut Eis bilden, wie das funktioniert und vor allem bei welchen Temperaturen. Die Antworten sind wichtig, um den Klimawandel besser zu verstehen. dpa