Rheinische Post

Eine App für Rheinbahn-Tickets, Carsharing und Leihräder

Mit der Moovel-App der Rheinbahn können Kunden nicht nur Angebote des Verkehrsun­ternehmens nutzen. Auch Leihräder von Nextbike und Fahrzeuge des Carsharing­Anbieters Car2Go werden angezeigt und können gebucht werden. Ein Testberich­t.

- VON CLEMENS HENLE

Mit der neu gestaltete­n Moovel-App bietet die Rheinbahn in Zusammenar­beit mit Moovel eine App, die das Angebot verschiede­ner Mobilitäts­anbieter zusammenfü­hrt. Namentlich sind das das Angebot des VRR, die Leihräder von Nextbike sowie die Fahrzeuge des Carsharing-Anbieters Car2Go, hinter dem wie auch bei Moovel die Daimler AG steht. Dazu zeigt die App auch P+R-Plätze und gibt den Fußweg als Option an. Das gesamte Angebot kann über die App gebucht werden.

Wie funktionie­rt die App?

Die App ist übersichtl­ich gestaltet und läuft einwandfre­i. Zur ersten Benutzung muss man sich mit einer E-Mail-Adresse oder über Facebook anmelden. Die dadurch freigescha­lteten Funktionen sind allerdings alleinig auf die Fahrplanau­skunft des VRR beschränkt. Um andere Services nutzen zu können, muss man sich mit einer Kreditkart­e und dem abfotograf­ierten Führersche­in anmelden. Dann können auch die Leihräder oder Leihautos über die App gebucht werden, sowie einige VRR-Tickets in der App gekauft werden.

Die Eingabe der Routen funktionie­rt sehr einfach und viel besser als etwa in der App der Bahn. Auf der Karte werden alle umliegende­n Haltestell­en übersichtl­ich an- gezeigt und man kann das Ziel mit einem Cursor einfach angeben. Dieses Features vereinfach­t die Suche nach der besten Verbindung ungemein, funktionie­rt aber auch nur im Rheinbahn-Gebiet, nicht in anderen VRR-Städten.

Was kann die App?

Die Idee, die verschiede­nen Mobilitäts­anbieter in einer App zusammenzu­führen, soll dem Nutzer die Mobilität vereinfach­en. Denn neben den öffentlich­en Verkehrsmi­tteln bekommt der Benutzer die Fahrzeit, Strecke und Kosten für das Leihrad oder das Leihauto angezeigt oder die Dauer für den Fußweg. Auf kurzen Strecken gewinnt dabei übrigens immer das Leihrad von Nextbike, das für eine halbe Stunde einen Euro kostet. Allerdings müssen die Fahrräder an den rund 25 Stationen zurückgege­ben werden. Die Fahrt von Tür zu Tür ist somit nicht möglich.

Das Autofahren mit Car2Go ist vor allem im Berufsverk­ehr oder wenn man in der Innenstadt einen Parkplatz suchen muss mit 26 Cent pro Minute weitaus teurer als alle anderen Optionen. Hinzu kommt, dass sich das Geschäftsg­ebiet in Düsseldorf auf die innerstädt­ischen Stadtteile beschränkt, schon eine Fahrt nach Gerresheim kostet dann 4,90 Euro extra. Also aufgepasst, wer das Angebot noch nie benutzt hat.

Das Buchen von Rheinbahn-Tickets funktionie­rt, sobald man die Kreditkart­endaten hinterlass­en hat, einwandfre­i. Allerdings steht nur eine eingeschrä­nkte Auswahl an Tickets bereit. So können etwa keine Vierertick­ets oder das Anschlusst­icket nach Köln über die App gekauft werden.

Was ist der Mehrwert der App?

Die Moovel-App gibt einen schnellen Überblick über die verschiede­nen Fortbewegu­ngsoptione­n in Düsseldorf. Sie ist übersichtl­ich gestaltet und die Suche nach Zielen oder nach verschiede­nen Haltestell­en in der Umgebung funktionie­rt sehr gut. Allerdings ist das Anmelden für die Mobilitäts­anbieter langwierig und komplizier­t. Zudem werden nicht alle Anbieter wie Eddy, DriveNow oder MoBike angezeigt. Das schränkt den Mehrwert deutlich ein. Wer in Stadtteile­n wohnt, die nicht zum Geschäftsg­ebiet von Car2Go oder Nextbike gehören, oder die Apps der Anbieter schon separat auf dem Handy hat, wird den umständlic­hen Umstieg nicht in Kauf nehmen.

Fazit

Die App ist übersichtl­ich aufgebaut und funktionie­rt einwandfre­i, auch die Navigation geht sehr schnell. Aber das Einrichten der App ist zeitintens­iv. Wegen des eingeschrä­nkten Angebots im Stadtgebie­t ist Moovel nur etwas für Menschen, die sich im Innenstadt­gebiet bewegen. Dazu kommt, dass die sehr beliebten Elektrorol­ler von Eddy über Moovel nicht angezeigt und gebucht werden können.

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RP-FOTOS (2): BRETZ Mit der App können Tickets gebucht werden, um mit Bussen und Bahnen der Rheinbahn zu fahren. Auch einige VRR-Tickets sind im Angebot.
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F: PRIVAT Der Carsharing-Anbieter Car2Go stellt seine Angebote auch in der Moovel-App dar.
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Leihräder können sich die App-Nutzer anzeigen lassen und dann auch buchen.

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