Eine App für Rheinbahn-Tickets, Carsharing und Leihräder
Mit der Moovel-App der Rheinbahn können Kunden nicht nur Angebote des Verkehrsunternehmens nutzen. Auch Leihräder von Nextbike und Fahrzeuge des CarsharingAnbieters Car2Go werden angezeigt und können gebucht werden. Ein Testbericht.
Mit der neu gestalteten Moovel-App bietet die Rheinbahn in Zusammenarbeit mit Moovel eine App, die das Angebot verschiedener Mobilitätsanbieter zusammenführt. Namentlich sind das das Angebot des VRR, die Leihräder von Nextbike sowie die Fahrzeuge des Carsharing-Anbieters Car2Go, hinter dem wie auch bei Moovel die Daimler AG steht. Dazu zeigt die App auch P+R-Plätze und gibt den Fußweg als Option an. Das gesamte Angebot kann über die App gebucht werden.
Wie funktioniert die App?
Die App ist übersichtlich gestaltet und läuft einwandfrei. Zur ersten Benutzung muss man sich mit einer E-Mail-Adresse oder über Facebook anmelden. Die dadurch freigeschalteten Funktionen sind allerdings alleinig auf die Fahrplanauskunft des VRR beschränkt. Um andere Services nutzen zu können, muss man sich mit einer Kreditkarte und dem abfotografierten Führerschein anmelden. Dann können auch die Leihräder oder Leihautos über die App gebucht werden, sowie einige VRR-Tickets in der App gekauft werden.
Die Eingabe der Routen funktioniert sehr einfach und viel besser als etwa in der App der Bahn. Auf der Karte werden alle umliegenden Haltestellen übersichtlich an- gezeigt und man kann das Ziel mit einem Cursor einfach angeben. Dieses Features vereinfacht die Suche nach der besten Verbindung ungemein, funktioniert aber auch nur im Rheinbahn-Gebiet, nicht in anderen VRR-Städten.
Was kann die App?
Die Idee, die verschiedenen Mobilitätsanbieter in einer App zusammenzuführen, soll dem Nutzer die Mobilität vereinfachen. Denn neben den öffentlichen Verkehrsmitteln bekommt der Benutzer die Fahrzeit, Strecke und Kosten für das Leihrad oder das Leihauto angezeigt oder die Dauer für den Fußweg. Auf kurzen Strecken gewinnt dabei übrigens immer das Leihrad von Nextbike, das für eine halbe Stunde einen Euro kostet. Allerdings müssen die Fahrräder an den rund 25 Stationen zurückgegeben werden. Die Fahrt von Tür zu Tür ist somit nicht möglich.
Das Autofahren mit Car2Go ist vor allem im Berufsverkehr oder wenn man in der Innenstadt einen Parkplatz suchen muss mit 26 Cent pro Minute weitaus teurer als alle anderen Optionen. Hinzu kommt, dass sich das Geschäftsgebiet in Düsseldorf auf die innerstädtischen Stadtteile beschränkt, schon eine Fahrt nach Gerresheim kostet dann 4,90 Euro extra. Also aufgepasst, wer das Angebot noch nie benutzt hat.
Das Buchen von Rheinbahn-Tickets funktioniert, sobald man die Kreditkartendaten hinterlassen hat, einwandfrei. Allerdings steht nur eine eingeschränkte Auswahl an Tickets bereit. So können etwa keine Vierertickets oder das Anschlussticket nach Köln über die App gekauft werden.
Was ist der Mehrwert der App?
Die Moovel-App gibt einen schnellen Überblick über die verschiedenen Fortbewegungsoptionen in Düsseldorf. Sie ist übersichtlich gestaltet und die Suche nach Zielen oder nach verschiedenen Haltestellen in der Umgebung funktioniert sehr gut. Allerdings ist das Anmelden für die Mobilitätsanbieter langwierig und kompliziert. Zudem werden nicht alle Anbieter wie Eddy, DriveNow oder MoBike angezeigt. Das schränkt den Mehrwert deutlich ein. Wer in Stadtteilen wohnt, die nicht zum Geschäftsgebiet von Car2Go oder Nextbike gehören, oder die Apps der Anbieter schon separat auf dem Handy hat, wird den umständlichen Umstieg nicht in Kauf nehmen.
Fazit
Die App ist übersichtlich aufgebaut und funktioniert einwandfrei, auch die Navigation geht sehr schnell. Aber das Einrichten der App ist zeitintensiv. Wegen des eingeschränkten Angebots im Stadtgebiet ist Moovel nur etwas für Menschen, die sich im Innenstadtgebiet bewegen. Dazu kommt, dass die sehr beliebten Elektroroller von Eddy über Moovel nicht angezeigt und gebucht werden können.