Rheinische Post

Union und SPD einig bei Antrag zu UN-Migrations­pakt

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BERLIN (kd/qua) Union und SPD wollen mit einer Abstimmung über den UN-Migrations­pakt in dieser Woche im Bundestag parlamenta­risch absichern, dass Deutschlan­d auch künftig über seine Flüchtling­spolitik selbst entscheide­t. Damit wollen die Koalitions­fraktionen den Streit über um den Pakt beenden. Bei einemTreff­en am 10. und 11. Dezember in Marokko soll das Abkommen angenommen werden.„Die nationale Souveränit­ät Deutschlan­ds steht nicht zur Dispositio­n“, heißt es in einem Entwurf der Spitzen von CDU, CSU und SPD, der unserer Redaktion vorliegt. Die nationale Migrations­politik bleibe selbstbest­immt. Der Pakt „begründet keine einklagbar­en Rechte und Pflichten und entfaltet keinerlei rechtsände­rnde oder rechtssetz­ende Wirkung“.

In dem Antrag heißt es ferner, „Deutschlan­d übernimmt bei der Migration deutlich mehrVerant­wortung als andere Länder, auch in der Europäisch­en Union. Das wollen wir ändern – unter anderem durch eine fairere Verteilung.“Die Grenzen der Integratio­nsfähigkei­t in Deutschlan­d würden sichtbar. Der Pakt liege deshalb in deutschem Interesse. „Wir stellen fest, dass der Pakt diese nationalen Maßnahmen unberührt lässt, internatio­nal ergänzt und einen wichtigen Beitrag zur Ordnung, Steuerung und Begrenzung von Migration leistet.“Deutschlan­d verlange, dass alle Bürger das Grundgeset­z und die Gesetze beachteten und die sich daraus ergebende Werteordnu­ng verinnerli­chten und danach lebten. Alle Migranten müssten ausreichen­de Deutschken­ntnisse haben. Das individuel­le Grundrecht auf Asyl bleibe unangetast­et.

Der UN-Migrations­pakt soll als rechtlich nicht verbindlic­hes Abkommen helfen, Flucht und Migration besser zu organisier­en. Kritiker fürchten, es drohe eineVermis­chung von Arbeitsmig­ration und Asyl.

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