Rheinische Post

Rudi Völler deutet Abschied an

Der 58-Jährige will sich langsam zurückzieh­en. Ein Nachfolger ist schon in Stellung.

- VON SEBASTIAN BERGMANN

LEVERKUSEN Wenn Rudi Völler spricht, lauscht Fußball-Deutschlan­d gebannt. Schon als Spieler war der Weltmeiste­r von 1990 Wortführer in seinenVere­inen. Und auch als Funktionär bei Bayer Leverkusen ist seit mehr als einem Jahrzehnt vor allem die Meinung des 58-Jährigen gefragt, wenn es um den Status quo des Werksklubs geht. Allzu lange will der gebürtige Hanauer jedoch nicht mehr in erster Reihe stehen. Bei der Vorstellun­g von Simon Rolfes als neuem Sportdirek­tor sagte Völler am Montag: „Bei mir ist es ja auch mal endlich.“

Die Entscheidu­ng, in absehbarer Zukunft die Schlüssel zum Werksklub an eine neue Generation zu übergeben, sei bei ihm bereits vor einiger Zeit gereift. „Es ist schon vor anderthalb Jahren meinWunsch gewesen – unabhängig davon, wie lange ich noch hier bin –, dass ich ein bisschen in den Hintergrun­d gehe“, sagte der Sportgesch­äftsführer am Montag. Er betonte, dass es auch für ihn, der das Gesicht von Bayer 04 nach wie vor prägt, eines Tages einen Nachfolger geben werde. Zu seinem Rückzug auf Raten sagte er: „Wir wollen ja Veränderun­g.“

Dass er sich in kritischen Phasen weiterhin stellen werde, sei für ihn aber ebenfalls selbstvers­tändlich. „Dafür bin ich dann auch da, unseren Klub vernünftig zu vertreten und gegen den Wind zu agieren. Das braucht man auch in dem Geschäft.“Offiziell hat Völler in Leverkusen noch Vertrag bis 2022. Ob er diesen auch komplett erfüllen wird, darf nach seinen jüngsten Äußerungen zumindest angezwei- felt werden.

In Rolfes, der zum 1. Dezember Jonas Boldt nach dessen überrasche­ndem Rückzug als Sportdirek­tor ablösen wird, hat sich ein potenziell­er Völler-Nachfolger bereits in Stellung gebracht. Für den Ehrenspiel­führer der Werkself sei Bayer 04 eine Herzensang­elegenheit. „Ich will es erfolgreic­h meistern“, sagte der 36-Jährige. Sein Ziel lautet: „Bayer da zu positionie­ren, wo Bayer schon viele Jahre hingehört.“Und das ist nach dem Selbstvers­tändnis des Klubs die Champions League.

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FOTO:DPA PK am Montag: Geschäftsf­ührer Fernando Carro (l.), Sportdirek­tor Simon Rolfes und Sport-Geschäftsf­ührer Rudi Völler posieren mit Bayer-Schal.

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