Rheinische Post

Fünf Lehren aus dem Bayern-Spiel

Fortuna genießt das 3:3 in München. Das Spiel macht im Kampf um den Klassenerh­alt in der Bundesliga Hoffnung.

- VON PATRICK SCHERER

Abheben verboten – so lautet das Motto dieser Woche bei Fortuna. Das überrasche­nde 3:3 darf freilich genossen werden, doch Bayern-Schreck Dodi Lukebakio und der Rest der Mannschaft müssen sich stets bewusst bleiben, dass die kommenden Spiele vor der Winterpaus­e mit der gleichen Leidenscha­ft wie in München angegangen werden müssen. Dafür hat Fortuna in Friedhelm Funkel aber genau den richtigen Trainer, dessen zweiter Vorname auch Demut sein könnte.

Das Spiel bei den Bayern war in jedem Fall in mehrerer Hinsicht wertvoll. Hier sind fünf Lehren, die Fortuna aus dieser Partie ziehen kann:

1. Mannschaft­liche Geschlosse­nheit schlägt individuel­le Qualität Es ist das Credo bei Fortuna in dieser Saison: Nur zusammen können wir den Klassenerh­alt schaffen. Mannschaft, Verein, Fans und Umfeld müssen ihren Teil dazu beitragen. Das Spiel in München war der Beweis, dass das Team die Maßgabe „Die Mannschaft ist der Star“voll verinnerli­cht hat. Gegen einen Gegner, dessen Marktwert mehr als 19-mal so groß ist, hat Fortuna bestanden, weil sie diese Diskrepanz mit der einfachste­n aber wirkungsvo­llsten Tugend des Fußballs wettgemach­t haben: mit Leidenscha­ft.

2. Dodi Lukebakio kann den Unterschie­d machen Auch wenn die Mannschaft der Star ist, kann es nicht schaden, wenn das Team einen Spieler in den Reihen hat, der am Ende den Unterschie­d zwischen Niederlage und Sieg – oder zumindest Niederlage und Unentschie­den – ausmachen kann. Dieser Spieler heißt bei den Düsseldorf­ern Dodi Lukebakio. Der Belgier ist zweifelsoh­ne das größte Talent in Fortunas Kader.Wenn er die Füße auf dem Boden hält – wie er es selbst verspricht – kann er das Faustpfand im Kampf um den Klassenerh­alt werden.

3. Das Team ist variabel Fortuna hat in dieser Saison in mehreren System gute Spiele abgeliefer­t. In Leipzig und gegen Hoffenheim ließ Funkel im 5-3-2 auflaufen, gegen Hertha im 4-4-2 und bei den Bayern nun im 4-1-4-1. Diese taktische Variabilit­ät macht Düsseldorf schwerer ausrechenb­ar.

4. Ausfällekö­nnen kompensier­t werden Nicht nur das System ist variabel, das Personal ist es auch. In München fehlten in Kaan Ayhan und Marcel Sobottka zwei Spieler, die als große Stützen des Teams gelten. Auch Top-Einkauf Marvin Ducksch saß 90 Minuten auf der Bank. Es kann dem Trainer ein gutes Gefühl geben, dass sein Kader so ausgeglich­en besetzt ist. Und es hat sich gezeigt, dass sich das Bild schnell än- dern kann. Alle Spieler werden bis zum Saisonende ihre Einsätze bekommen.

5. Der Kapitän ist wieder voll belastbar Das letzte Mal, dass Oliver Fink vor dem München-Spiel in der Startelf gestanden hatte, war Anfang April beim 1:2 gegen Bochum. Zu diesem Zeitpunkt war Fortuna noch nicht aufgestieg­en. Nach Adduktoren-, Waden- und Achillesse­hnenproble­men feierte er ein starkes Comeback. Nur eine Großchance zum 2:3 verpasste er per Kopf. „Man darf es nicht gleich übertreibe­n“, sagte der 36-Jährige grinsend.

 ?? FOTO: FALK JANNING ?? Fortunen in Feierlaune (v.li.): Dodi Lukebakio, Michael Rensing, Rouwen Hennings (verdeckt) Kevin Stöger, Havard Nielsen, Matthias Zimmermann, Kenan Karaman, Takashi Usami, Benito Raman, Niko Gießelmann und Robin Bormuth.
FOTO: FALK JANNING Fortunen in Feierlaune (v.li.): Dodi Lukebakio, Michael Rensing, Rouwen Hennings (verdeckt) Kevin Stöger, Havard Nielsen, Matthias Zimmermann, Kenan Karaman, Takashi Usami, Benito Raman, Niko Gießelmann und Robin Bormuth.

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