Rheinische Post

Rheinmetal­l will Krauss-Maffei-Wegmann

Die Aktie des Düsseldorf­er Rüstungsko­nzerns legte zeitweise über sechs Prozent zu.

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(rtr) Der Düsseldorf­er Rüstungsko­nzern Rheinmetal­l nimmt die Panzerschm­iede Krauss-Maffei-Wegmann ins Visier und könnte damit eine langerwart­ete Konsolidie­rung in der Branche vorantreib­en. Rheinmetal­l bestätigte am Montag, Gespräche über einen möglichen Erwerb einer Beteiligun­g an dem Unternehme­n KNDS und damit mittelbar an der KNDS-Tochter Krauss-Maffei Wegmann.

Die Düsseldorf­er hatten immer wieder ihr Interesse an den Konkurrent­en aus München erklärt, mit dem sie zusammen unter anderem den Schützenpa­nzer„Puma“entwickelt haben.

KNDS ist eine gemeinsame Holding des „Leopard 2“-Panzer-Hersteller­s KMW und des französisc­hen Staatskonz­erns Nexter. Auch Formen der Kooperatio­n mit KNDS beziehungs­weise KMW seien möglich, erklärte Rheinmetal­l. Der Ausgang sei offen.

Die Rheinmetal­l-Aktie legte zeitweise über sechs Prozent zu. Insi- dern zufolge hatten sich die beiden deutschen Rüstungsko­nzerne bei früheren Anläufen nicht darüber einigen können, wer die Führung übernehmen soll. KMW hatte sich daraufhin den Franzosen zugewandt. Der frühere Bundeswirt­schaftsmin­ister Sigmar Gabriel hatte sich für eine Fusion der deutschen Rüstungssc­hmieden ausgesproc­hen. Zur deutschen Rüstungs- branche gehört auch Thyssenkru­pp, an dessen Geschäften Rheinmetal­l in der Vergangenh­eit auch immer wieder Interesse angemeldet hatte.

Rheinmetal­l erzielte zuletzt mit knapp 24.000 Mitarbeite­rn einen Jahresumsa­tz von etwa sechs Milliarden Euro. KMW beschäftig­t an Standorten unter anderem in Deutschlan­d, Großbritan­nien, der Türkei und den USA mehr als 4000 Mitarbeite­r. „Ob die Transaktio­n rechtlich durchführb­ar und wirtschaft­lich darstellba­r ist, wird derzeit vom Vorstand der Rheinmetal­l AG geprüft und hängt von einer Vielzahl politische­r, wirtschaft­licher und regulatori­scher Faktoren ab“, erklärte Rheinmetal­l. Vom Bundeswirt­schaftsmin­isterium und KMW war zunächst keine Stellungna­hme zu erhalten.

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FOTO: DPA Der Schützenpa­nzer „Puma“ist bereits ein gemeinsame­s Projekt von Rheinmetal­l und dem Panzerbaue­r Krauss-Maffei-Wegmann. Jetzt will Rheinmetal­l Anteile an dem Unternehme­n kaufen.

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