Rheinische Post

Krefeld steht vor dem Start in die Grippesais­on

Dr. Jan Blazejak, Mediziner der Johanniter-Unfall-Hilfe, rät, sich rechtzeiti­g impfen zu lassen.

- VON JOACHIM NIESSEN

Viele von Krefelder treibt jetzt wieder die Frage um: Soll ich mich im Herbst wieder gegen die Grippe impfen lassen und wie viel bringt eine solche Maßnahme überhaupt? Fakt ist: Krefeld steht vor dem Start in die Grippesais­on. „Hier sind nicht die häufigen, aber harmlosen grippalen Infekte gemeint, sondern die echte Grippe, Influenza. Symptome können plötzlich auftretend­es Fieber, Kopf- und Gliedersch­merzen sowie Reizhusten und Erschöpfun­g sein. Sie kann schwerste, manchmal lebensgefä­hrliche Verläufe nehmen“, erklärt Dr. Jan Blazejak, Regionalar­zt der Johanniter-Unfall-Hilfe. Der Mediziner rät deshalb, sich rechtzeiti­g impfen zu lassen. Etwa zweiWochen nach der Impfung hat sich der vollständi­ge Schutz gegen die Grippevire­n aufgebaut.

In den Arztpraxen und Apotheken sind Grippe-Impfstoffe derzeit stark gefragt. Im Vergleich zum November 2017 sei die Nachfrage nach Impfstoffe­n deutlich höher, teilte der Apothekerv­erband Nordrhein (AVNR) mit. Als Grund für die derzeit hohe Nachfrage sieht das Bundesinis­titut für Impfstoffe, das Paul-Ehrlich-Institut (PEI), die starke Grippewell­e im vergangene­n Winter. Diese hätte offenbar viele Menschen sensibilis­iert, früher zum Impfen zu gehen. „Besonders ältere Menschen über 60, Schwangere, Menschen mit chronische­n Erkrankung­en und solche mit einer Abwehrschw­äche sollten sich impfen lassen“, sagt Blazejak. Empfehlens­wert sei eine jährliche Grippe-Schutzimpf­ung zudem für alle, die im medizinisc­hen Bereich tätig sind. Auch wer nicht zu diesen Risikogrup­pen gehört, aber mit vielen Menschen Kontakt hat – sei es im Job oder bei der täglichen Fahrt mit Bus oder Bahn – sollte sich durch seinen Hausarzt zu einer Grippeschu­tzimpfung beraten lassen. Die Kosten der Impfung übernimmt in der Regel die Krankenkas­se. Auch für Kinder mit chronische­n Erkrankung­en, besonders der Atemwege und des Immunsyste­ms, kann der Grippeschu­tz sehr wichtig sein. Hier berät der behandelnd­e Kinderarzt.

Die Johanniter geben fünf Tipps, wie Viren im Vorfeld ausgebrems­t werden können:

... Waschen Sie sich regelmäßig gründlich die Hände, vor dem Essen und nach dem Toiletteng­ang ... Trinken Sie viel, damit die Schleimhäu­te möglichst feucht gehalten werden ...Versuchen Sie, vermehrt Obst und Gemüse in den Speiseplan zu integriere­n. Die Vitamine schützen den Körper im Kampf gegen die Viren ... Vermeiden Sie, die Hände mit Mund, Nase oder Augen in Kontakt zu bringen

... Achten Sie darauf, regelmäßig zu lüften. Die Virenkonze­ntration in der Luft sinkt dadurch ab.

Der saisonale Grippe-Impfstoff ist in der Regel gut verträglic­h. In Folge der natürliche­n Auseinande­rsetzung des Körpers mit dem Impfstoff kann es jedoch – wie bei anderen Impfungen auch – vorübergeh­end zu Lokalreakt­ionen wie leichten Schmerzen, Rötung und Schwellung an der Impfstelle kommen. Gelegentli­ch treten auch Symptome wie bei einer Erkältung auf. Meistens jedoch klingen diese Beschwerde­n innerhalb von ein bis Tagen wieder ab.

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SYMBOLFOTO: DPA Ein Mediziner der Johanniter-Unfall-Hilfe rät zur Grippeschu­tzimpfung.

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