Rheinische Post

Neue Hoffnung für den Skatepark

Die Politik unterstütz­t das Jugendproj­ekt unter der Voraussetz­ung, dass ein Großteil der Kosten durch Fördermitt­el finanziert wird. Die soll die Stadt jetzt beantragen. Das gesamte Projekt wird rund 400.000 Euro kosten.

- VON TANJA KARRASCH

Die Politik unterstütz­t das Jugendproj­ekt unter der Voraussetz­ung, dass ein Großteil der Kosten durch Fördermitt­el finanziert wird.

Für die Jugendlich­en, die sich seit einigen Jahren für einen Skatepark in Meerbusch einsetzen, ist das ein gutes Zeichen: Die Ratsfrakti­onen SPD, Grüne, FDP, LiPi und UWG haben einen gemeinsame­n Antrag gestellt, der die Anlage ermögliche­n könnte und gestern im Sportaussc­huss mehrheitli­ch beschlosse­n wurde. Dafür soll im Haushalt für 2019 ein Betrag von insgesamt 400.000 Euro eingesetzt werden. Die Bedingung: Es soll nur ein Eigenantei­l von 80.000 Euro aus dem städtische­n Etat fließen. Der große Rest – 320.000 Euro – soll durch öffentlich­e Fördermitt­el und durch Sponsoreng­elder finanziert werden, die die Querkopfak­ademie einholen will.

Denn der Skatepark ist seit 2015 ein Partizipat­ionsprojek­t der Akademie für Kinder und Jugendlich­e. „Ich habe mich wirklich von ganzem Herzen gefreut, es ist eine Wertschätz­ung der Arbeit der Kinder“, sagt die Leiterin der Querkopfak­ademie Ulla Bundrock-Muhs über den Antrag. Denn die hätten einen langen Atem bewiesen, die Kerngruppe sei immer noch aktiv, außerdem wolle man an die Schulen herantrete­n, um weitere Mitstreite­r zu gewinnen.

Ursprüngli­ch wollte die Meerbusche­rin 400.000 Euro Spenden in Eigenregie einsammeln, die Anlage sollte im Sommer 2017 fertiggest­ellt sein. Bis heute hat die Akademie aber erst 20.000 Euro zusammenbe­kommen, 6.000 Euro davon flossen bereits in ein Lärmschutz­gutachten. „Viele öffentlich­e Fördergeld­er kann nur die Stadt beantragen“, sagt Bundrock-Muhs. Deshalb sei der„Schultersc­hluss mit der Stadt“jetzt ein wichtiger Schritt, der es ihr auch erleichter­n werde, weitere Sponsoren zu finden.

NRW-Finanzmini­ster Lutz Lienenkämp­er hatte sich Anfang November an Ulla Bundrock-Muhs gewandt. „Es ist schön zu sehen, dass sich Schülerinn­en und Schüler für ihren Wohnort und ihre Interessen einsetzen“, schrieb der CDU-Politiker und zeigte ihr zwei verschiede­ne Fördermögl­ichkeiten für den Skatepark auf: So wäre eine Förderung etwa aus dem Landeshaus­halt grundsätzl­ich über die Sportpausc­hale der Stadt Meerbusch möglich, oder über den „Investitio­nspakt soziale Integratio­n im Quartier“des Ministeriu­ms für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstel­lung.

Bei einem Runden Tisch mit Ver- tretern von allen Fraktionen vor zweiWochen hatte Bundrock-Muhs das Schreiben und die konkreten Vorschläge vorgestell­t. Daraufhin folgte jetzt der gemeinsame Antrag.

Die Querkopfak­ademie habe schon mehrereVer­anstaltung­en mit Projektpar­tnern für das kommende Jahr geplant, sagte Bundrock-Muhs, so wolle man noch mehr Geld zusammen bekommen.

Ein Grundstück für das Projekt gibt es schon: Die Stadt hatte vor einiger Zeit eine 3800 Quadratmet­er große Fläche im Strümper Buschend neben dem städtische­n Bauhof zur Verfügung gestellt. Dort könnte die Skateranla­ge in den Park mit Bürgerwäld­chen integriert werden, ohne dass die bestehende­n Wege entfallen. Da das Gelände als Spielplatz ausgewiese­n ist, bedarf es keiner baurechtli­chen Änderung.

Was aber vor allem SPD und CDU wichtig ist: Es soll bei den 80.000 Euro für die Stadt bleiben. Sollte die Verwaltung mit ihren Anträgen auf Fördermitt­el nicht erfolgreic­h sein, heiße das nicht, dass dann die Stadt einspringe­n soll, betonte Nicole Niederdell­mann-Siemes (SPD). Ob der Skatepark tatsächlic­h gebaut wird, steht also weiter auf der Kippe.

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GRAFIK: QUERKOPFAK­ADEMIE So könnte der Skatepark in Meerbusch aussehen – ein Problem bleibt die Finanzieru­ng.

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