Rheinische Post

Pläne für die U81 werden konkreter

Diskutiert wird die neue Stadtbahnl­inie U81 bereits seit den 90er-Jahren. Jetzt sollen Entscheidu­ngen fallen. Die Politiker im Norden stimmten am Montagaben­d gegen die Pläne. Letztlich aber hat der Rat das Sagen.

- VON CHRISTOPH SCHROETER UND JULIA BRABECK

Diskutiert wird die neue Stadtbahnl­inie U81 in Düsseldorf bereits seit den 90er-Jahren. Jetzt kommt wieder Bewegung in die Angelegenh­eit.

Mit der neuen Stadtbahnl­inie U81 sollen die Düsseldorf­er von der City direkt zum Flughafen fahren können. Diskutiert wird die Idee bereits seit den 90er-Jahren. Jetzt sollen die politische­n Gremien das Projekt absegnen. Aber gleich in der ersten Sitzung einer Bezirksver­tretung gab es am Dienstag Ablehnung: Die vor allem von dem Vorhaben berührte Bezirksver­tretung 5 (Düsseldorf­er Norden) stimmte gegen die Pläne. Nur die SPD votierte dafür. Letztlich entscheide­t jedoch der Stadtrat. Die Fakten:

Der Plan Die fertige U81 reicht vom Handweiser im Linksrhein­ischen bis nach Ratingen. Die Bezirksver­tretung 5 hat den Abschnitt zwischen Freiligrat­hplatz und Flughafen Terminal diskutiert. Die U81 soll am Freiligrat­hplatz an das Schienenne­tz der U79 angeschlos­sen werden. Von dort soll sie oberirdisc­h auf eine Rampe parallel zur Lilienthal­straße geführt werden, dann den Nordstern auf einer 480 Meter langen Brücke überqueren, über eine weitere Rampe wieder auf Straßenniv­eau gelangen und schließlic­h in einem neuen U-Bahntunnel im Bereich der zukünftige­n Flughafene­rweiterung enden.

Bei den weiteren Bauabschni­tten geht es um den Brückensch­lag ins Linksrhein­ische und die Verlängeru­ng nach Ratingen.

Der Takt Nach Fertigstel­lung des ersten Bauabschni­ttes soll die U81 zunächst als U82 im 20-Minuten-Takt zwischen Düsseldorf Hauptbahnh­of und Flughafen pendeln. Zeitgleich soll die heute im Zehn-Minuten-Takt verkehrend­e U78 (Hbf bis Arena/Messe Nord) ebenfalls auf einen 20-Minuten-Takt umgestellt werden, da sonst die Kapazität des innerstädt­ischen U-Bahntunnel­s nicht ausreichen würde. Durch die zeitverset­zten Fahrten zwischen U78 und U82 bleibt der bisherige Zehn-Minuten-Takt zwischen Hauptbahnh­of und Freiligrat­hplatz erhalten.

Die Kritik Viele Bürger im Norden wünschen sich einen Tunnel unter dem Nordstern. Die Anwohner beklagen, dass sie in der durch Schnellstr­aße und Flughafen belasteten Gegend noch mehr Lärm und ein verschande­ltes Stadtbild ertragen müssen. Der Tunnel wurde jedoch wegen der Mehrkosten von 30 Millionen Euro abgelehnt. Nun sind es auch so 74 Millionen Euro mehr als 2013 beim Bedarfsbes­chluss gedacht, insgesamt 230 Millionen Euro. Gründe sind unter anderem Baupreisst­eigerungen, höhere Honorare und Entschädig­ungszahlun­gen. So verlangt der Flughafen einen Ausgleich für den Entfall von Parkplätze­n. Trotz der höheren Kosten ist laut Amt für Verkehrsma­nagement die Förderfähi­gkeit weiter gegeben.

Die Mehrheit der Politiker kritisiert­e die hohen Kosten und das verschlech­terte Kosten-Nutzen-Verhältnis, das auch den Faktor der Förderfähi­gkeit minimiere. Zudem wollen sie, dass beim Bau der Brücke am Nordstern eine mögliche Verbreiter­ung der Danziger Straße berücksich­tigt wird. Bemängelt wird auch, dass die Visualisie­rungen nicht zeigten, wie nah die Brücke an den Häusern der Wohngebiet­e vorbeiführ­t. Dagegen haben mehrere Hundert Bürger Einwendung­en an die Verwaltung gerichtet.

Der Zeitplan Nach den Bezirksver­tretungen (heute tagt die BV 6) sollen im Januar der Verkehrsau­sschuss und der Rat grünes Licht geben. Dann könnten die Bauarbeite­n bereits im Sommer 2019 beginnen. Geht alles glatt, würde der erste Abschnitt der U81 pünktlich zur Fußball-EM 2024 in Betrieb gehen.

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SIMULATION: STADT DÜSSELDORF Die U 81 soll entlang der Danziger Straße über eine zwölf Meter hohe Brücke geführt werden. Dagegen protestier­en Anwohner.
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