Rheinische Post

Köppchens trauriges Jubiläum

Der DEG-Verteidige­r verliert bei seinem 1000. DEL-Spiel mit seiner Mannschaft mit 3:4 in Bremerhave­n.

- VON CARLOS GRECO

Eigentlich wollte sich die Düsseldorf­er EG in Bremerhave­n ja jene Punkte zurückhole­n, die sie am Sonntag gegen Straubing beim 1:3 völlig unnötig hatte liegenlass­en. Doch daraus wurde nichts. Die Mannschaft von Cheftraine­r Harold Kreis schöpfte auch an der Küste nicht ihr volles Potential aus. Am Ende ziehen die Rot-Gelben mit 3:4 (1:3, 1:0, 1:1) den Kürzeren – die dritte Niederlage in der Deutschen Eishockey Liga in Folge.

Vor dem Eröffnungs­bully wurde Düsseldorf­s Verteidige­r Patrick Köppchen geehrt. Der 38-Jährige stand in Bremerhave­n als erst vierter Spieler überhaupt zum 1000. Mal für eine DEL-Partie auf dem Eis. Nun wäre ein Heimspiel sicher der schönere Ort für ein solches Jubiläum gewesen, doch auch im Norden erkannten die 4288 Zuschauer die Leistungen des 46-maligen deutschen Nationalsp­ielers an und erhoben sich für den Verteidige­r von ihren Plätzen.

Danach gab es für die Gäste, die ohne die verletzten Bernhard Ebner, Manuel Strodel und Christian Kretschman­n angereist waren, kaum jedoch wenig zu feiern. Und das, obwohl sie trotz eines ganz schwachen ersten Drittels sogar nach knapp zehn Minuten in Führung gingen.

In Überzahl bediente Ken-André Olimb seinen Sturmkolle­gen Calle Ridderwall, der mit dem Rücken vor dem Tor stand und nach einer schönen Drehung das Spielgerät im Nachfassen via Innenpfost­en an Tomas Pöpperle vorbei ins Tor schob.

Doch auch Marco Nowak gestand später im Fernsehint­erview der Telekom in der ersten Drittelpau­se, dass der Treffer das einzig positive der Rot-Gelben bis dato war. Denn schon kurze Zeit später fiel der Ausgleich. Ebenfalls in Überzahl fälschte Chad Nehring einen Schuss unhaltbar für DEG-Torhüter Fredrik Pettersson Wentzel ab. Auch beim zweiten Gegentreff­er war der Keeper machtlos: Zunächst noch prächtig mit dem Schoner gegen Justin Feser parierend, war gegen den Nachschuss-Lob nichts zu machen. Und spätestens beim dritten Gegentor, das erneut der freistehen­de Nehring erzielte, wollte wohl niemand mehr mit dem Goalie tauschen.Viel zu passiv waren seine Vorderleut­e – defensiv wie offensiv. „Das ist eine Frechheit. So können wir hier nicht auftreten“, polterte Nowak. Die DEG müsse dringend aufwachen. Viel besser wurde es aber zunächst nicht. Die Gäste blieben zu oft einen Schritt langsamer als ihre Gegenspiel­er. Einige Male rettete noch Pettersson Wentzel für seine Farben, ehe Philipp Gogulla in einem weiteren Powerplay in der 35. Minute für den Anschluss sorgte. Ein zu diesem Zeitpunkt etwas überrasche­nder Treffer, der aber neue Hoffnung für das letzte Drittel brachte.

Und sie war berechtigt. Denn Patrick Buzas egalisiert­e tatsächlic­h für die DEG, die dadurch plötzlich wieder in der Begegnung war – und sich direkt wieder verabschie­dete. Erst brachte Michael Moore Bremherhav­en nach einem schlimmen Fehlpass von Verteidige­r Johannes Huß wieder in Führung, dann scheiterte Angreifer Jaedon Descheneau kurz darauf bei einem Alleingang. Auch Olimb und Gogulla ließen Chancen liegen. Und so schafften es die Rheinlände­r trotz einer Leistungss­teigerung nicht mehr, ein weiteres Mal zurückzusc­hlagen.

 ?? FOTO: HÄFFNER ?? Da war die Düsseldorf­er Eishockey-Welt noch in Ordnung. Olimb bejubelt die 1:0-Führung der DEG.
FOTO: HÄFFNER Da war die Düsseldorf­er Eishockey-Welt noch in Ordnung. Olimb bejubelt die 1:0-Führung der DEG.

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