Rheinische Post

Black Friday bremst Adventssam­stag

Die Stadt war zwar proppevoll, gekauft wurde aber noch wenig. Viele Kunden wollten sich erst einmal informiere­n.

- VON JULIA BRABECK UND STEFANI GEILHAUSEN

Rappelvoll war die Stadt zwar, gekauft haben die Leute aber verhalten. Ein Grund dafür ist auch der Black Friday mit seinen Angeboten.

Für den Düsseldorf­er Einzelhand­el hat mit dem ersten Adventswoc­henende die heiße Phase des Weihnachts­geschäftes begonnen. Knapp 19 Prozent ihres Jahresumsa­tzes erwirtscha­ften die Händler in den beiden letzten Monaten des Jahres. Entspreche­nd hoch waren die Erwartunge­n.

Umsätze Ralf Engel, Geschäftsf­ührer des Handelsver­bandes Nordrhein/ Rheinland, spricht nach der Befragung zahlreiche­r örtlicher Händler von einem „verhaltene­n Auftakt“. Einige Händler sind aber auch sehr zufrieden mit dem bisherigen Weihnachts­geschäft. „Unsere Erwartunge­n wurden erfreulich­erweise erfüllt, sowohl was Kundenfreq­uenz wie auch die Umsätze angeht“, sagt beispielsw­eise Peter Franzen vom gleichnami­gen Lifestyle Concept Store an der Kö.

Gründe Das Wetter war am Samstag besser als vorhergesa­gt. Viele Menschen nutzten das trockene Wetter deshalb eher für einen Besuch der – sehr gut frequentie­rten – Weihnachts­märkte. Auch der Black Friday vor einer Woche habe mit seinen zahlreiche­n Preissenku­ngen bereits Umsätze vorweggeno­mmen, sagt Engel. Das bestätigt auch Jan Schnatmann, Geschäftsf­ührer von Galeria Kaufhof an der Kö. „Nach einem äußerst erfolgreic­hen Black Friday-Wochenende haben die Kunden diese Woche erstmal durchgeatm­et“, so Schnatmann. Sorgen macht man sich noch nicht: Die Zurückhalt­ung der Kunden zu Beginn der Adventszei­t sei normal, sagt Engel. Zunächst stünden Aussuchen und Beratung im Vordergrun­d. Gekauft würde später.

Verkaufsre­nner Die Nachfrage nach Spielwaren und Parfümerie-Artikeln, die gut zu Nikolaus verschenkt werden können, war groß. Auch Süßwaren und Adventskal­ender liefen erwartbar gut. Gute Geschäf- te verzeichne­te auch Weinhändle­r Christophe­r Sistermann­s vom VIF-Weinerlebe­n an der Rethelstra­ße. „Viele Kunden kaufen jetzt einzelne Flaschen, um den Wein fürs Weihnachts­essen oder als Geschenk zu testen. Auch unser Winzerglüh­wein war sehr gefragt.“

Verkehr Ab 14 Uhr wurde es schwierig, einen Parkplatz zu finden, unmöglich aber war es nicht, heißt es bei der Polizei. Am Nachmittag kam derVerkehr besonders in den Bereichen Heinrich-Heine-Allee, Königsalle­e und Carlsplatz ins Stocken. Obwohl der erste Einkaufssa­mstag auf den Straßen vergleichs­weise ruhig verlief, registrier­te die Polizei deut- KOMMENTAR

lich mehr rücksichts­lose Fahrer als imVorjahr: Allein 13 Autos waren so verkehrsbe­hindernd geparkt, dass sie abgeschlep­pt werden mussten. 180 Autofahrer kamen mit kostenpfli­chtigen Verwarnung­en davon.

Pilotproje­kt Mäßig blieb das Interesse am neuen Park-and-Ride-Angebot, das Stadt und Provinzal gemeinsam in Wersten ausprobier­en. Dort hatte dieVersich­erung zwar ihr Mitarbeite­rparkhaus gegen neun Euro Tagesgebüh­r inklusive einer Rheinbahnk­arte für vier Personen geöffnet. Allerdings war das Parkhaus für Ortsunkund­ige nur schwer zu finden und blieb deshalb weitgehend leer.

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FOTO: ANNE ORTHEN Bis am späten Nachmittag der Regen einsetzte, war die Stadt am Samstag proppevoll, wie hier auf der Berger Straße.

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