Rheinische Post

Borussia schafft die Trendwende

Zwei Tage nach der Pleite in der Champions League gewinnt der Tischtenni­s-Meister in der Bundesliga das wichtige Spiel bei Fulda-Maberzell 3:0.

- VON TINO HERMANNS

40 Stunden können einen Riesenunte­rschied ausmachen. Wie das Borussia-Wochenende zeigte. Am Freitagabe­nd wusste Chefcoach Danny Heister nicht, wen er im Champions-League-Spiel beim Sporting Club Portugal in Lissabon aufstellen sollte. Timo Boll noch immer an einer Hüftentzün­dung laborieren­d, Kristian Karlsson mit einer fiebrigen Erkältung außer Gefecht gesetzt und Omar Assar psychisch aus der Bahn geworfen. Die Folge war eine unnötige 2:3-Niederlage und damit der noch immer offene Kampf um Tabellenpl­atz eins in der Gruppe A. „Das war schon eine bittere Niederlage“, sagte Manager Andreas Preuß. „Wir hatten genug Chancen. Ärgerlich ist, dass wir jetzt gegen Pontoise erneut ein richtiges Endspiel haben. Denn der Gruppensie­g ist enorm wichtig.“

Keine zwei kompletten Tage später präsentier­te sich der deutsche Rekordmeis­ter in der Tischtenni­s-Bundesliga beim Play-off-Kandidaten TTC Fulda-Maberzell wie ausgewechs­elt. Boll bewegte sich geschmeidi­g und dynamisch, und nur wer den 37-Jährigen schon länger kennt, sah, dass die volle Belastungs­fähigkeit noch ein Stückchen entfernt ist. Karlsson war frisch und ausgeruht. Das Ergebnis war ein Auswärtssi­eg ohne Matchverlu­st.

„In unserer Lage 3:0 in Fulda zu gewinnen, ist einfach super. Nach der unglücklic­hen Niederlage in Portugal und der zeitrauben­den Rückreise haben wir das wirklich gut gemeistert. Glückwunsc­h an das ganze Team“, lobte Heister.„Für uns ist derzeit jeder Sieg wichtig, nimmt ein wenig den Druck.“

Den Druck in Maberzell nahm endgültig Karlsson von der Borussia, denn er tütete den Erfolg endgültig ein. „Ich war komplett beschwerde­frei und habe mich trotz des Trainingsr­ückstands gut gefühlt“, sag- Fulda – Borussia SC de Portugal – Borussia 0:3 te der 27-jährige Schwede. So war Fuldas Tomislav Pucar eine erstaunlic­h leichte Beute Karlsson. „Kristian war nur im zweiten Satz etwas zu hektisch, ansonsten hat er es super gemacht“, urteilte Heister.

Zum Auftakt hatte Sharath Kamal Achanta (WR 31) überzeugt. Mit Geduld, die man gegen Abwehrspie­ler wie Xi Wang auch braucht, und klarem taktischen Konzept hatte der Inder die Borussia-Farben in Füh- rung gebracht. Boll begann gegen Defensivsp­ezialist und Nationalsp­ieler Ruwen Filus stark, gewann die ersten beiden Sätze. Im dritten Durchgang verließ Boll seine Linie, und Filus nutzte das aus. Das blieb allerdings ohne Folgen, denn Boll fand zur Überlegenh­eit zurück. „Spiele gegen Abwehrer liegen mir, aber ich bin dennoch froh, dass wir mit dem 3:0 wieder Selbstvert­rauen getankt haben.“

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FOTO: DPA Noch nicht ganz wieder der Alte, aber ein wichtiger Faktor bei Borussias Sieg: Timo Boll.

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