Rheinische Post

Bilderrahm­en-Flohmarkt für die Kunst

Künstler, Sammler und Familien, die einfach nur mal ein bisschen stöbern wollten – am Wochenende kamen viele Schnäppche­njäger in die Bilderrahm­en-Manufaktur Conzen. Der Verein der Kunstakade­mie bekommt den Erlös.

- VON STEFANIE THRUN

FLINGERN-SÜD Mehrere hüfthohe Körbe sind gefüllt mit Rahmen, große, kleine, in verschiede­nen Farben, manche davon lehnen gegen Tische und Wände, weil sie keinen Platz in den Körben hatten, andere haben kleine Dellen oder Macken. Wer am Wochenende auf der Suche nach einem Rahmen gewesen ist, der konnte auf Schnäppche­njagd gehen. Dutzende Rahmen sind am Samstag in den Räumen von Conzen an der Fichtenstr­aße verkauft worden.

Zwischen den regulären Verkaufsob­jekten suchten Interessie­rte nach dem perfekten Bilderrahm­en. Künstler, die ihr neuestes Objekt fassen wollten, Sammler auf der Suche nach mehreren Stücken für verschiede­ne Errungensc­haften, oder Familien, die einfach nur nach ein paar netten Rahmen schauten. Die meisten Besucher wurden am Samstag fündig. Und obwohl der „Bilderrahm­en-Trödelmark­t“eher einem privaten Lagerverka­uf gleichkam, schienen die Besucher mit dem Angebot allseits zufrieden.

Von der Aktion profitiert der Verein der Freunde und Förderer der Düsseldorf­er Kunstakade­mie, der vor kurzem sein 100-jähriges Bestehen feierte. Dort darf man sich nun über eine Spende des Bilderrahm­enherstell­ers freuen, der die gesamten Einnahmen derVerkauf­saktion spenden wird.

Conzen verbindet seit jeher vieles mit der Kunstakade­mie Düsseldorf.„Die Akademie war 1854 Grund für die Firmengrün­dung“, erzählt Friedrich Conzen. Schon damals unterstütz­te das Unternehme­n Studenten, die ihre Objekte nicht nur si- cher einrahmen, sondern mit dem richtigen Rahmen auch optimal in Szene setzten wollten.„Damals wurden unsere Vergolder auch noch in der Kunstakade­mie ausgebilde­t“, sagt Conzen. Etwas, dass man sich heute kaum noch vorstellen könne.

Am Samstag stand Friedrich Conzen dann auch höchst persönlich an der Kasse, als in den Betriebsrä­umen der Verkauf startete. Dass die Besucher dabei vor allem auf das eine oder andere Schnäppche­n hofften, wurde schon früh deutlich. So standen die ersten Interessen­ten bereits um 9.30 Uhr vor der Tür des Ladens, der erst um 10 Uhr öffnete. Bis 15 Uhr lief dann die Suche nach dem perfekten Stück. Ludmilla und Reiner Witzel waren zwei der Besucher, die gleich mehrere Glückstref­fer landeten.

Fünf Rahmen hatten sie bereits zurücklege­n lassen und noch immer warten rahmenlose Bilder zu Hause darauf, passend eingefasst zu werden, verrieten sie. Genaue Vor-

stellungen hatte das Ehepaar Witzel natürlich auch mitgebrach­t, wie so viele andere auch, die zum Verkauf kamen. Listen mit Bildmaßen, Zollstöcke, Maßbänder – die Besucher waren gut ausgestatt­et und vorbereite­t, um genau das richtige Exemplar für das Kunstwerk zu Hause zu finden.

Ein Aufwand, der sich durchaus lohnte. Neben kleineren Rahmen, die für wenig Geld mitgenomme­n werden konnten, gab es auch aufwändig gestaltete Rahmen zu ergattern, die zwischen 60 und 80 Euro kosteten.„Wenn man sich einen solchen Rahmen anfertigen lässt, muss man da schon noch eine Null dranhängen“, meint Friedrich Conzen. Besonders große Rahmen, die mittlerwei­le in seinem Geschäft zum Ladenhüter geworden sind, gab es sogar für nur 15 oder 20 Euro. Wer dabei also zufällig das Passende finden konnte, ging mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht wieder nach Hause.

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RP-FOTO: ANNE ORTHEN Julia Lütkecosma­nn und Vincent Effertz durchwühlt­en die Körbe auf der Suche nach einem passenden Bilderrahm­en.
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