Heimatkreis verleiht Jacobsleiter
Bereits zum 33. Mal hat der Heimatkreis Lank im Rahmen seiner traditionellen Nikolausfeier in der Teloy-Mühle für die „großen Verdienste um die Heimatpflege im Bereich des früheren Amtes Lank“die Jacobsleiter verliehen. Zum ersten Mal ging sie an ein Ehepaar: Regina und Walter Spoerle. Beide stammen nicht aus Lank, sondern sind Zugereiste, also Migranten, wie Heimatkreisvorsitzender Franz-Josef Radmacher in seiner Laudatio verschmitzt anmerkte. Sie kommen sogar von weither. Regina Spoerle wurde im Ermland/Ostpreußen geboren und ihr Mann in der Schweiz. Von dort und von verschiedenen anderen Wohnorten brachten sie diverse Dialekte mit, die Regina Spoerle in ihrer Rede anschaulich zum Besten gab. „Nur dass wir kein Länkter Platt sprechen, macht mich ein wenig traurig“, bedauerte sie.
Seit 1973 wohnen die Spoerles in Lank-Latum und sind seit ihrer Pensionierung im Heimatkreis aktiv. Beirat und Pressearbeit, grafische Gestaltung der Zeitschrift „Dä Bott“, Vorbereitung von Reisen des Heimatkreises, Kassenprüfer - die Liste ist lang, mit der sich die Beiden eingebracht haben.
Dreimal waren sie mit in Missouri, mehrere Male bereiteten sie die Reisen in den Osten Euro- pas vor. „Zum Teil sind sie die Strecken mit dem Zug vorgefahren, um Kontakte und Unterkünfte zu finden“, lobte Radmacher. Denn Walter Spoerle ist ein Zug-Fan. Er fuhr bereits durch Russland, Kasachstan und China. Dieses Talent kam ihm auch zu Gute, als er bei einer Reise des Heimatkreises durch Polen an einem Kloster verloren ging, weil er noch eine Bratwurst essen wollte. Die Gruppe merkte sein Verschwinden zu spät, so dass er sich mit Bus und Bahn durchschlagen musste. Und das in Zeiten, als es noch keine Han- dyverbindung gab. „Gelebte Heimatliebe macht glücklich“, freute sich Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage mit den Beiden. Statt Königsberger Klopse lieben sie nun den Rheinischen Sauerbraten, verriet Regina Spoerle.
Angelika Kirchholtes