Rheinische Post

Ex-Freund soll Rivalen in Falle gelockt haben

Amtsgerich­t verhandelt einen offenbar geplanten Raubüberfa­ll auf einen Taxifahrer im Märchenlan­d.

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(wuk) Den Rivalen um die Gunst seiner Ex-Freundin kräftig zu verprügeln und dabei auch noch Bargeld zu erbeuten: Das war laut Anklage der Plan eines 25-Jährigen, als er mit zwei Kumpanen im Alter von 24 und 26 Jahren nachts im April 2017 einen Taxifahrer in eine Falle lockte und ausraubte. Per Handyanruf war der Fahrer damals gegen Mitternach­t ins Märchenlan­d gelockt, am Dornrösche­nweg dann zu einer nahe gelegenen Asylunterk­unft dirigiert, dort hinterrück­s überfallen und ausgeraubt worden. Gegen die drei Tatverdäch­tigen, die jeden Vorwurf bestreiten, verhandelt jetzt am Donnerstag das Amtsgerich­t.

Das Überfall-Opfer nahm seinen Beruf offenbar ernst. Erst per Handy zum Dornrösche­nweg bestellt, stand der Taxifahrer dort mitten in der Nacht aber völlig allein mitten auf der Straße. Statt wegzufahre­n, rief der Taxifahrer den Fahrgast, der sich „Herr Meier“nannte, auf dessen Handy zurück, ließ sich dann zu einem Wendehamme­r leiten. Dort behauptete „Herr Meier“, seine Koffer stünden in einem abgelegene­n Hinterhof. Als der Taxifahrer ausstieg, wurde er auf dem dunklen Weg aber von zwei Unbekannte­n verprügelt, zusammenge­treten und ausgeplünd­ert. Die Taxibörse (mit 240 Euro), seine Uhr und sein privates Handy wurden ihm abgenommen, das Opfer mit Schürfwund­en und einer Schädelpre­llung dann liegen gelassen. Erst Wochen später klärte die Polizei auf: Einer der jetzt angeklagte­n Männer war früher mit einer jungen Frau zusammen. Als das Paar sich aber trennte, wandte sich die Frau diesem Taxifahrer zu. Ob er deswegen dann überfallen, misshandel­t und ausgeraubt wurde, will das Amtsgerich­t jetzt klären.

Dabei haben der 25-jährige ExFreund der Frau und seine zwei Kumpane den in der Anklage als „hinterlist­igen Überfall“bezeichnet­en Raub bestritten. In Telefonate­n, die von der Polizei allerdings mitgehört wurden, verabredet­e das Trio angeblich, sich „dumm zu stellen“. Bis dahin hatten die Angeklagte­n wohl befürchtet, dass in der Asylunterk­unft am Tatort womöglich eine Videoüberw­achung installier­t sei. Als ihnen dann aber (am Telefon) gesagt wurde, es gebe dort keine Videokamer­as, sollen alle drei versproche­n haben, „nix auszusagen“. Dabei war das Handy des 26-Jährigen längst als das Mobiltelef­on ermittelt worden, mit dem „Herr Meier“in der Tatnacht den Taxifahrer in die Falle gelockt hatte.

Der Prozess gegen das Trio beginnt um 10 Uhr im Saal 1.109

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