Bauvorhaben trübt die Feierstimmung im Dorf
(arc) Hamm feiert in diesem Jahr 625-jähriges Bestehen. Mit der Eingemeindung zur Stadt Düsseldorf durch Herzog Wilhelm I. 1394 wurde Hamm erstmals offiziell als Dorf urkundlich dokumentiert. Auf Initiative des Fördervereins wurde in Zusammenarbeit mit vielen in Hamm ansässigen Vereinen, Gruppen, Betrieben und Institutionen ein Jubiläums-Festprogramm auf die Beine gestellt, das sich mit großen und kleinen Veranstaltungen durch die kommenden Monate zieht.
Die Idylle im Dorf ist jedoch ein wenig getrübt. Die Stadt plant, die bisher größtenteils landwirtschaftlich genutzte Fläche (22 Hektar) beiderseits der Straße Hinter der Böck in Wohnbauland umzuwandeln. Nach dem letzten Planungsentwurf sollten 340 Wohneinheiten entstehen, was einen Bevölkerungszuwachs von rund 1000 Einwohnern und zusätzlichen Verkehr von bis zu 2200 Autofahrten zur Folge hätte. Um eine geordnete Bebauung durchzuführen ist zudem ein Umlegungsverfahren aller betroffenen Grundstücke notwendig, „das verfrüht und gegen den Willen der Mehrheit der Eigentümer eingeleitet wurde“, so der Fördervereins-Vorsitzende Daniel Leuchten. Eine daraus resultierende Veränderungssperre belaste die Grundstückseigentümer, die betroffenen Gartenbaubetriebe hätten aktuell keine Planungssicherheit.
In Hamm hat sich deshalb ein massiver Widerstand gebildet. Unter anderem wurde die Initiative „Rettet Hamm“gegründet. Der Planungsentwurf wird von einem Großteil der Bürger abgelehnt. Aktuell findet eine Aufarbeitung der vorgebrachten Stellungnahmen und der sich daraus ergebenden Konsequenzen für die Planung durch die Verwaltung statt. Das Planungsamt will nun einen neuen Vorschlag erarbeiten.