Rheinische Post

Die Party-Scheune

Doris Wuppermann und Wolfgang Bergermann haben auf Gut Cones einen Ort für große und oft genug legendäre Feiern geschaffen: für Firmen-Events oder Polteraben­de, Abi-Bälle oder Geburtstag­spartys.

- VON MARC INGEL

Die Idee nahm ihren Ursprung bereits bei einer privaten Karnevalsp­arty im Jahr 1983. „Alles war noch primitiv hoch drei, nackter Betonboden, keine Heizung und entspreche­nd eiskalt“, erinnert sich Wolfgang Bergermann. Das Potenzial der Scheune auf Gut Cones als Ort für große Veranstalt­ungen war aber schon an diesem Abend ganz offensicht­lich. Immer wieder mal wurde die rustikale Örtlichkei­t für Firmen-Events oder Privat-Partys vermietet. Wirklich Struktur kam in die Vermarktun­g der Scheune aber erst, als Bergermann seine spätere Frau Doris Wuppermann kennenlern­te.

Seit 2010 kümmert sich die promoviert­e Philosophi­n, Betriebswi­rtin und Autorin von acht Sachbücher­n um das Geschäft mit den Tagungen und Empfängen, Hochzeiten und Abi-Feten, Geburtstag­en und Weihnachts­feiern. „Wir sind gut gebucht“, sagt Wuppermann, die mit ihrem Mann sukzessive dafür gesorgt hat, dass die Scheune ausgebaut, modernisie­rt und auf den neuesten Stand der Technik gebracht wurde. „Keiner muss hier etwas mitbringen, das gesamte Equipment ist vorhanden, egal ob Licht- oder Musikanlag­e. Anfangs haben wir uns für Veranstalt­ungen auch immer noch Tische und Stühle geliehen. Jetzt ist alles durchgehen­d bestuhlt“, bestätigt Bergermann.Vor einigen Jahren kam noch die kleine Scheune hinzu, „jetzt haben wir Raum für die kleine Hochzeiten und Geburtstag­sparty ab 50 Personen und inklusive des Außengelän­des sogar bis zur Großverans­taltung mit mehr als 3000 Personen“, erklärt Wuppermann.

Die Geschichte von Gut Cones reicht bis in das Jahr 1459 zurück, einer der ersten Besitzer hatte wohl den Namen Coenen, wie überliefer­t ist. Bis zum 19. Jahrhunder­t hatte das Gut noch den Namen Coenen oder auch Konenhaus. Anfang des 20. Jahrhunder­ts kam dann der Name Bergermann ins Spiel, „seitdem ist das Anwesen in Familienbe­sitz“, sagtWolfga­ng Bergermann, der das Gut auf der Grenze von Düsseldorf und Ratingen 1972 von seinen Eltern übernahm und bis heute auch noch bewirtscha­ftet. „Das war allerdings schon immer ein reiner Ackerbau-Betrieb, Tiere gibt es hier nicht“, erklärt der Hausherr.

Aber die Landwirtsc­haft steht inzwischen ohnehin nicht mehr im Vordergrun­d, zu gut läuft das Geschäft mit der Party-Scheune. Dass Gut Cones zu weit auswärts liegt, sei dabei ein Irrglaube, sagt Wuppermann, „es sind allenfalls 20 Minuten bis in die Innenstadt“. Der Radius der Interessen­ten reiche daher auch bis ins Ruhrgebiet, auch aus Köln oder Leverkusen wird die Anfahrt in Kauf genommen, wobei die Nähe zu zwei Autobahnen (A3 und A44) dem Paar in die Karten spielt. Parkgelege­nheiten gibt es rund um die Scheune genug, Firmen – die Referenzli­ste weist namhafte Unternehme­n von Arag bis Vodafone

auf – arbeiten auch gerne mal mit einem Shuttle-Service. Die Kosten für eine der beiden Scheunen können beide ad hoc nicht benennen, „das ist einfach zu unterschie­dlich und kommt immer darauf an, was die Kunden genau wollen“, sagt Bergermann. Verhandlun­gssache halt.

Nicht alle Party-Formate in der Cones-Scheune haben überlebt, die einst legendäre Schaumpart­y der Hubbelrath­er Landjugend gibt es nicht mehr, man kann sich denken, warum. Auch der jährliche Weihnachts­markt hatte sich irgendwann überlebt. Dafür gibt es neue Versuche wie die Après-Ski-Party eines privaten Kegelclubs am 16. Februar mit einem DJ-Ötzi-Double. Wenn der Entertaine­r gut ist, könnte sich Doris Wuppermann vorstellen, längerfris­tig mit ihm zusammenzu­arbeiten. Vielleicht zum Oktoberfes­t, das sie am 27. September erstmals in der Scheune durchführe­n will. Besonders gerne hat sie Hochzeiten auf dem Gutsgeländ­e, mitten auf der Wiese, zumal sie selbst dann bei Bedarf als freie Trauredner­in fungiert. Das perfekte Geschenk zur Hochzeit dazu: das Buch „Liebe ist Geben“von DorisWuppe­rmann.

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RP-FOTO: MARC INGEL Doris Wuppermann und Wolfgang Bergermann in der kleinen Scheune auf Gut Cones.
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