Aufzug am S-Bahnhof Bilk ist noch nicht betriebsbereit
Seit 2016 ist der mit täglich rund 10.500 Fahrgästen zweitwichtigste Bahnhof der Stadt nicht barrierefrei – ein Problem für Senioren und Eltern mit Kinderwagen.
Weiter Frust am S-Bahnhof Bilk: Seit 2016 warten viele Eltern mit Kinderwagen, Rollstuhlfahrer und Menschen, die auf einen Rollator angewiesen sind, auf einen Aufzug. Seitdem ist der S-Bahnhof nicht barrierefrei zugänglich, ärgern sich auch viele andere Düsseldorfer, die zum Beispiel wegen einer Asthma-Erkrankung oder einer anderen Krankheit ohne Aufzug nicht die steilen Treppen zum Gleis hochkommen. Inzwischen hat die Deutsche Bahn zwar einen neuen Aufzug eingebaut, bis Fahrgäste diesen allerdings an dem mit mehr als 10.500 Fahrgästen zweitwichtigsten Bahnhof der Stadt nutzen können, wird es noch einige Zeit dauern. – Die ursprünglichen Planungen der Deutschen Bahn sehen vor, dass der Aufzug im zweiten Quartal dieses Jahres in Betrieb genommen wird. Ob diese noch aktuell sind oder mit Verzögerungen gerechnet werden muss, ist allerdings unklar: Die Deutsche Bahn hat sich auf RP-Anfrage nicht zu dem Fall geäußert.
Die Modernisierung der Anlage ist seit Längerem geplant, nicht zuletzt wegen des Ausbaus der Bilker Station zum Regionalbahnhof bis zum Jahr 2020. Da es in der Region aber viele und auch groß angelegte Baumaßnahmen gegeben hat und noch gibt und keine Sperrzeiten für die Arbeiten verfügbar waren, ging es am Bilker S-Bahnhof lange Zeit mit den Arbeiten nicht voran. Hintergrund: Mit dem neuen Regionalhalt an der S-Bahn-Station, der eine schnelle Anbindung des linken Niederrheins an die Landeshauptstadt ermöglichen soll, soll die Zahl der Pendler täglich sogar auf rund 21.000 Pendler steigen.
Für Margarete Schneider aus Bilk ist das alles allerdings kein Trost. Die 69-Jährige wohnt ganz in der Nähe des Bilker S-Bahnhofes und kommt mit ihrer künstlichen Hüfte und ihrer Arthrose im Knie alleine die Stufen zum Gleis nicht hoch. „Das ist alles sehr ärgerlich für mich, ich muss inzwischen ganz oft meine Tochter anrufen, wenn ich zu meinem Facharzt oder zu meiner besten Freundin will“, sagt die Seniorin. Oder sie verabrede sich erst gar nicht, um ihrer Tochter, die berufstätig ist und zwei Kleinkinder hat, nicht zur Last zu fallen.
Auch Kathrin Stieger ist verärgert. Vor Kurzem wurde sie Mutter und ist deshalb auf ihren Kinderwagen angewiesen. „Ich muss immer je- manden fragen, ob er mir mit dem Wagen helfen kann. Doch die meisten sind in Eile und dann verpasse ich manchmal meine Bahn.“Die 37-Jährige hofft, dass die Bahn den Aufzug wie ursprünglich geplant im zweiten Quartal endlich in Betrieb nehmen wird. „Mein Mann und ich haben wirklich schon über einen Umzug nachgedacht, weil das unzumutbar ist, dass wir den S-Bahnhof praktisch vor unserer Haustür haben und ihn nicht ohne Weiteres nutzen können.“