In Bilk wohnen die meisten Menschen
Kinder, Studenten, Alteingesessene – Bilk ist gut durchmischt. Am Samstag ist die Mobile Redaktion im Stadtteil.
BILK Manchmal, da verorten die Menschen im Stadtteil Gebäude und Parks und Einrichtungen, die gar nicht dorthin gehören. Der Volksgarten ist so ein Beispiel, der geografisch in Oberbilk liegt, oder die Düsseldorf Arcaden, die fälschlicherweise Bilker Arcaden genannt werden, die aber zu Unterbilk gehören. Bilker Allee, Bilker Kirche – alles in Unterbilk. Eines aber kann man Bilk nicht absprechen: In dem Stadtteil leben die meisten Menschen Düsseldorfs. Mehr als 40.000 sind es, einer von ihnen ist Nico Elze. Er ist Geschäftsführer des Filmkunstki-
nos Metropol an der Brunnenstraße. „Ich bin mehr Bilker als Düsseldorfer“, sagt Elze, der die gute Lage schätzt, die Nähe zum Rhein, zur Altstadt. Bilk sei auch ein Stadtteil, der immer imWandel ist, durch die Universität im Süden, das Kommen und Gehen der Studenten.Was bleibt, sind die festen Anlaufpunkte, das Tigges etwa, „und die Brunnenstraße macht sich langsam“, sagt Nico Elze, mit dem neuen Unverpacktladen Pure Note, der Herrtotti Eismanufaktur, dem Café Süße Erinnerung. Und obwohl so viele Menschen in Bilk leben, „ist es immer noch sehr persönlich hier“.
Was fehlt, sind Fahrradständer an der Brunnenstraße. Und die Merowinger Straße müsste überplant werden: „Seit dem Bau der Arcaden ist dort ein Nadelöhr“. Entsprechend blickt Nico Elze mit Sorge auf die Umweltspur, die zwar für Radfahrer eine Erleichterung bedeuten würde, „für alle anderen macht es das aber noch schlimmer“, sagt Elze. Die Umweltspur beschäftigt auch Dirk Jehle von den Bilker Heimatfreunden, „es wird sich zeigen, ob sie etwas bringt und sich die Menschen dran gewöhnen“. Für den Vorsitzenden des Vereins ist der Stadtteil anders als viele andere in Düsseldorfs Zentrum, „mit dem Südpark und dem Trödel auf dem Aachener Platz“, sagt Jehle, „der Spieloase und dem Salzmannbau.“Sehr kinderreich, dazu Studenten und Alteingesessene.„Wir haben viele Bauprojekte, leider zu wenig im sozialen Bereich“, bedauert Dirk Jehlen.
Gleich um die Ecke von Bilk ist Marcel Krüger, stellvertretender Vorsitzender vom DJK Sparta Bilk, groß geworden. Seit 1994 spielt er im Verein Fußball, hat in der E-Jugend angefangen, ist heute noch fast täglich an der Fährstraße 51, die genau genommen schon in Hamm liegt. Auch wenn er inzwischen in Willich wohnt, ein Haus im Grünen hat er gesucht, für die Familie, die Kinder, den Hund. Dass sich der Stadtteil und die Menschen verändert haben, das hat Marcel Krüger schon bemerkt, „es gab Zeiten, da hatten wir nur noch fünf Jugendmannschaften“. Inzwischen seien es wieder 14, auch weil der Verein gut aufgestellt sei und eine neue Anlage hat, „da hat die Stadt uns super unterstützt“.
Lob für den Einsatz der Bezirksvertreter rund um Bezirksbürgermeister Marko Siegesmund (SPD) gibt es auch von Rene Krombholz. Die einen kennen ihn, weil er einen Friseursalon hat, die anderen vom Brauchtum.„Die Politik macht gute Arbeit, hat Blumenkübel aufgestellt und neue Fahrradständer“, sagt Krombholz, der trotz der vielen Einwohner Bilk immer noch als eine Art Dorf sieht, das den „Spagat zwischen Tradition und Moderne schafft“. Man vernetzt sich im Stadtteil, die Schützen arbeiten eng mit den Karnevalisten, sie haben auch die Patenschaft über die neue Kita an der Ulenbergstraße gleich neben demVereinshaus übernommen. „Ich sehe natürlich auch, dass sich etwas verändert in Bilk“, sagt Rene Krombholz, der nicht von Unruhe sprechen will, der aber immer wieder feststellt, „dass größere Unternehmen ihre Fühler ausstrecken.Wir wollen kein Abklatsch sein von anderen Großstädten, wir wollen unsere Individualität bewahren“, sagt Krombholz.