Blind Date der etwas anderen Art
In der Romanze „Song für Mia“treffen zwei Menschen aus verschiedenen Welten aufeinander.
DÜSSELDORF (ry) Für den gut aussehenden Sebastian (Tim Oliver Schultz) läuft alles wie von selbst: Tagsüber jobbt er in einer angesagten Modeboutique, abends flirtet er sich durch die Klubs der Stadt. Und er hat einen Traum: Eines Tages möchte er als Sänger im Rampenlicht stehen. Als ihm der bekannte Musikproduzent Jens Meinhold (Max von Thun) einen Plattenvertrag anbietet, rückt die Karriere in greifbare Nähe. Ausgerechnet jetzt wirft ihn ein Unfall aus der Erfolgsspur: Plötzlich kann Sebastian nicht mehr sehen! Statt im Scheinwerferlicht zu performen, muss er sich in völliger Dunkelheit zurechtfinden. Für seine Betreuung engagieren Mutter Annelie (Angela Roy) und Vater Gabriel (Daniel Friedrich) die 24-jährige Mia (Paula Kalenberg). Die unscheinbare Pflegerin hat wenig mit den Partygirls aus Sebastians bisherigem Leben gemeinsam, bringt bei dem schwierigen Patienten aber eine neue Seite zum Schwingen. Durch Mia beginnt Sebastian, die Welt neu zu erleben, und lernt erstmals tiefgehende Gefühle kennen. Endlich schreibt er ein Lied, das wirklich von Herzen kommt. Als Mia ihn dabei filmt und das Video heimlich ins Netz stellt, wird er über Nacht als blinder Romantiker im Internet bekannt. Durch eine schwierige Operation erlangt Sebastian sein Augenlicht wieder, doch damit gerät auch die Beziehung zu Mia auf den Prüfstand: Sie passt so gar nicht in sein früheres Leben, in das es ihn so sehr zieht. Nun muss sich Sebastian entscheiden, ob er wirklich in seine alte Welt zurückkehrt oder auf sein Herz hört. „Song für Mia“wurde von Mira Thiel (U. a. „Gut zu Vögeln“, 2016; „Der Traum von Olympia – Die Nazispiele von 1936“, 2016) inszeniert und erzählt eine musikalische Liebesgeschichte auf Umwegen. „Club der roten Bänder“-Star Tim Oliver Schultz spielt den angehenden Shootingstar, der einen Schicksalsschlag erleidet. Schultz singt im Film alle Songs selbst und spielt Gitarre, was für ihn eine echte Herausforderung war.„Seit dem Kinofilm ‚Systemfehler – Wenn Inge tanzt‘ 2012 habe ich zum Glück einen Lehrer, der mich auf solche Fälle immer wieder vorbereitet. Sich seiner Figur so zu nähern, ist sehr spielerisch und total toll! Ich liebe Musik und genieße es extrem, mich beruflich mit Instrumenten und meiner Stimme zu beschäftigen. Die Produzenten der Lieder habe ich schon lange vor dem Dreh kennengelernt und gemeinsam mit der Regisseurin viel über die Art der Lieder geredet. Als die Songs dann fertig wurden, durfte ich auch am Text ein wenig rumschrauben.“Ein weiterer schwieriger Punkt war, dass Schultz einen zumindest zeitweise blinden jungen Mann spielen musste. „Natürlich hatte ich großen Respekt davor, Blindheit zu spielen, und wusste zunächst überhaupt nicht, was ich mit meinen Augen während der Szenen machen sollte. Schließlich ging ich mit der Regisseurin Mira Thiel in einem Dunkelrestaurant essen. Das sind Restaurants, in denen Gäste in absoluter Dunkelheit essen. Ich konnte genau darauf achten, wie sich meine Augen sowie meine restlichen Sinne verhalten. Vorher durfte ich die blinden Kellner kennenlernen, konnte sie beobachten und alles fragen. Während des Essens lief ich im Raum umher und tauschte mich mit ihnen aus. Eine sehr beeindruckende Erfahrung!“An Schultz’ Seite ist Paula Kalenberg (ebenfalls „Systemfehler – Wenn Inge tanzt“) als Titelfigur Mia zu sehen. Diese konnte bei der Vorbereitung auf ihre Rolle als Pflegerin auf eigenen Erfahrungen zurückgreifen.„Mit Anfang 20 habe ich fast ein Jahr lang in der Pflege gearbeitet. Bei dieser Arbeit sind mir viele Menschen begegnet, die mich in der Rollenvorbereitung zu der Figur Mia inspiriert haben. Mir war es wichtig, dass Mia nicht nur die gute, reine Seele ist, sondern, dass auch sie Fehler begeht. Aus ihrer Position der großherzigen Helfenden heraus entwickelt sich eine Form der Arroganz, die sich im Kern kaum von der Überheblichkeit Sebbes unterscheidet.“ Song für Mia, 20.15 Uhr, ARD