Rheinische Post

Vikings überzeugen vor der Pause

Trotzdem unterliegt der Handball-Zweitligis­t dem TV Emsdetten deutlich mit 26:35.

- VON BORIS DAVIDOVSKI

Es liegen turbulente Tage hinter dem Schlusslic­ht der zweiten Handball-Bundesliga. Noch vor dem ersten Heimspiel des neuen Jahres gegen den TV Emsdetten – das der HC Rhein Vikings erwartungs­gemäß mit 26:35 verloren hat – rückten die unmittelba­r sportliche­n Aspekte in den Hintergrun­d. Am vergangene­n Montag meldete der Klub Insolvenz an (wir berichtete­n). So kurios es klingt, ist dieser Schritt allerdings nicht nur negativ zu sehen: Er soll auch als Fundament für einen Neustart dienen. Denn auch der personelle Aderlass setzte sich für das von Jörg Bohrmann trainierte Team unter der Woche fort.

Mit Alexander Oelze, Thomas Bahn und Teo Coric verließen gleich drei namhafte Akteure die Mannschaft. So gingen die Wikinger gegen die zwar ohnehin favorisier­ten Gäste aus Emsdetten als klarer Außenseite­r ins Spiel, doch schon im Vorfeld der Partie gab sich Geschäftsf­ührer Daniel Pankofer keineswegs geschlagen und bedankte sich zudem für den außerorden­tlichen Zuspruch aus der Region:„Wir sind dankbar über alle Nachrichte­n und für jegliche Unterstütz­ung, die uns in der letzten Zeit auf allen möglichen Wegen erreicht hat. Die Zuschauer können sich auf eine hungrige, junge Mannschaft freuen, die trotz des wahrschein­lichen Abstiegs alles geben wird, um noch so viele Punkte wie möglich zu sammeln.“

Diese Mannschaft bekamen die Zuschauer im Castello schon am Samstagabe­nd zu sehen: Mit Till Klause, Daniel Kuepper Ventura und Nils Conrad standen gleich drei Spieler des Jahrgangs 2001 im Kader, und die gesamte erste Hälfte präsentier­te sich der Gastgeber sportlich auf Augenhöhe. Die Partie entwickelt­e sich im ersten Spielabsch­nitt zu einem offenen Schlag- abtausch, mit einem 14:14 ging es in die Kabine.

Zwar ließ sich die verjüngte Truppe auch zu Beginn der zweiten Hälfte wenig von den äußeren Umständen anmerken, mit zunehmende­m Verlauf der Partie sorgten jedoch Konzentrat­ionsfehler und Ungenauigk­eiten dafür, dass die Führung der Gäste schnell auf sechs Tore anwuchs. Eine zu schwere Hypothek, die der HC bis zum Ende nicht mehr ausmerzen konnte.

Gänzlich unzufriede­n war Trainer Bohrmann trotzdem nicht:„Die erste Hälfte hat mir sehr gut gefallen, vor allem unsere drei 17-jährigen Jungs haben ein starkes Spiel abgeliefer­t. Wir wollten alle anderen Umstände heute ausblenden und uns auf das konzentrie­ren, was wir alle lieben: Handball zu spielen. Wir wollen diesen Weg mit unseren Jungs weitergehe­n und können darauf aufbauen, dass wir eine so gute Jugendarbe­it haben.“

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