Die Begeisterung für das Pumptrackfahren
Die Radsportvariante ist auf der Anlage in Mörsenbroich möglich. Dort trainieren die Mitglieder des Vereins für Geländeradsport Düsseldorf.
Eigentlich benötigen diese Fahrräder keine Kettenblätter und Kette. Mit den Bikes kommt man einfach mit Druck des eigenen Körpergewichts, der an den richtigen Stellen des welligen Kurses eingesetzt werden sollte, um die Runde. Pumptrack heißt diese Radsportvariante und ist in Mörsenbroich an der St.- Franziskus-Straße 125 möglich. „Pumptrack ist einfach super. Es ist sehr technisch, ohne in die Pedale zu treten, Rad zu fahren. Aber wenn man einmal in Schwung ist und den Bogen raus hat, dann rollt es“, meint Selina (31). „Es ist etwas für die ganze Familie. Auch für Anfänger mit einem normalen straßentauglichen Fahrrad. Aber so richtig Spaß macht es mit dem richtigen Rad.“
Den Pumptrack in Mörsenbroich nutzen die Mitglieder des Vereins für Geländeradsport Düsseldorf (VfG) immer wieder zu Trainingszwecken. Das hat Gründe. „Die Anlage ist technischer als der Pumptrack in Langenfeld. Sie ist kompakt und anspruchsvoll zu fahren. Man muss viel pumpen“, urteilt Timo Backes. „Technik, Anstrengung und Geschwindigkeit machen es zu einer echten Sportart.“Und auch den Dirtpark im gleichen Stadtteil beziehen die VfG-Mitglieder immer wieder in den Übungsbetrieb mit ein.
Doch Pump- und Dirttrack sind nur Ergänzungen im Trainingsprogramm des VfG. Am allerliebsten sind Radsportler in „freier Wildbahn“unter freiem Himmel unterwegs. „Sport kann sich auch außerhalb fest definierter Sportstätten bewegen. Wir fahren fast alles, was zwei Räder und Stollenreifen hat. Und was keine Stollenreifen hat, fahren wir auch“, meint Stefan Kiefl. Er ist zweiter Vorsitzender des aktuell knapp 50 Mitglieder starken VfG und hat den sportlichen Teil des Clubs im Blick: „Schön wäre es, wenn die Mountainbiker etwa im Grafenberger oder Aaper Wald Streckenabschnitte, ähnlich den Reitwegen, bekämen, um gefahrlos fahren zu können. Wir wollen den Wald aber nicht für uns alleine haben, sondern regen an neben den Wanderwegen ein Parallelnetz aufzubauen.“Mountainbiker seien nicht per se „rücksichtslose Waldnutzer“. Im Gegenteil: „Wir wissen, dass wir unserem Hobby nur nachgehen können, wenn die Natur in Ordnung ist und alle im Stadtwald fair miteinander umgehen.“
Der faire Umgang wird bei der dienstäglichen gemeinsamen Ausfahrt vorgelebt. Wer mitfahren will, kommt zum Parkplatz am Mörsenbroicher Weg. Gefahren werden lokale Trails, je nach Lust und Laune geht es auch bis Gerresheim, Unterbach, ins Neandertal oder nach Kettwig. Wem die Heimat nicht reicht, für den bietet der VfG Kurztrips Fahrten in die Region an, in die Eifel oder ins Bergische Land, zum Beispiel.
„Wir haben noch eine ganze Liste von Ideen, die wir umsetzen möchten. Dazu gehören ein Fahrsicherheitstraining und Technikschulungen“, so Kiefl. So ist für Ende März auf der Pump-Track-Anlage an der St. Franziskus-Straße ein Fahrtechnikkurs für „Ältere“in Arbeit. „Damit sprechen wir die Elterngeneration der Kinder und Jugendlichen an. Die Kids haben einen natürlichen Zugang und lernen schnell“, sagt Kiefl. Eltern seien meist zögerlicher, zurückhaltender und auch ängstlicher. „Wir möchten, dass sie zusammen mit ihren Kindern Spaß auf dem Pumptrack haben.“http://vfg-duesseldorf.de/
Tino Hermanns