Rheinische Post

Das große Ziel, Interesse zu wecken

Drei Talente aus drei Nationen erregen auch bei den zahlreich erschienen­en Scouts Aufsehen.

- VON TOBIAS DINKELBORG UND CHRISTOPH ZABKAR

Einmal in die Fußstapfen treten von Manuel Neuer, die Außenseite beackern wie Brasiliens Marcelo oder im Angriff wirbeln wie Mohamed Salah – die Talente der U19-Champions-Trophy haben viele Vorbilder. Und drei Nachwuchs-Hoffnungen haben einen prägenden Eindruck hinterlass­en, auch bei den Scouts.

Faris Kraklic Dass der Preis für den besten Torhüter des Turniers an Faris Kraklic gehen musste, darüber waren sich alle einig. Als einer der jüngsten Teilnehmer – mit gerade einmal zarten 16 Jahren – strahlte der Keeper von Dinamo Zagreb eine ungemeine Ruhe aus, die ihm vor allem in den beiden Elfmeterkr­imis gegen Werder Bremen und Eintracht Frankfurt zum nervenstar­ken Matchwinne­r machten. Sechs Strafstöße wurden gegen Kraklic verschosse­n, drei von ihm gehalten. „Ich drehe den Spieß in solchen Situation einfach um, zeige mich relaxed und erhöhe den Druck auf den Schützen“, erklärte der Fan von Manuel Neuer. Dass der 16-Jährige überhaupt zwischen die Pfosten geriet, war der fehlenden Lauffreude geschuldet. Dafür besitzt er die nötige Verrückthe­it eines Torwarts. „Der Kopf ist immer da, wo eigentlich der Fuß wäre“, sagt er.

Maik Nawrocki Auf den Innenverte­idiger von Werder Bremen ist Verlass, das hat der polnische U19-Nationalsp­ieler beim Osterturni­er nachgewies­en. Resolut in den Zweikämpfe­n, geschickt in der Spielgesta­ltung – vielleicht sind es diese Attribute, die ihn schon bald ins Bundesliga-Team der Bremer führen. „Ich hoffe, dass ich mich durch meine Spielweise und durch solche Turniere in den Fokus spielen kann und auch bei Florian Kohfeldt eine Chance bekomme“, sagt der 18-Jährige. Die Wahrschein­lichkeit ist groß, denn bekanntlic­h setzt Werders Profi-Trainer auf junge Talente. Vom guten Abschneide­n beim U19-Cup war Nawrocki selbst überrascht. „Wir sind zufrieden mit dem dritten Platz, hätten vielleicht sogar etwas mehr verdient gehabt“, erklärt er.

Thierry Lutonda Mit demVorname­n „Thierry“verbindet man seit den Zeiten von Frankreich­s Superstar Thierry Henry viel Geschwindi­gkeit. Diese legte auch Namensvett­er Thierry Lutonda vom RSC Anderlecht beim U19-Cup an den Tag. Der Flügelflit­zer beackerte die gesamte linke Außenbahn und erwies sich mit zwei Treffern als trickreich und extrem torgefährl­ich. Mit diesen Eigenschaf­ten spielte sich Lutonda auf den Zettel einiger Scouts, Borussia Dortmund sei im Turnierver­lauf bereits vorstellig geworden. Doch der 18-Jährige bleibt auf dem Teppich: „Das sind die großen Träume. Ich plane erstmal den nächsten Schritt hier im Erstligate­am zu machen.“

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FOTO: HOMÜ Werder-Spieler Maik Nawrocki.

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