Das große Ziel, Interesse zu wecken
Drei Talente aus drei Nationen erregen auch bei den zahlreich erschienenen Scouts Aufsehen.
Einmal in die Fußstapfen treten von Manuel Neuer, die Außenseite beackern wie Brasiliens Marcelo oder im Angriff wirbeln wie Mohamed Salah – die Talente der U19-Champions-Trophy haben viele Vorbilder. Und drei Nachwuchs-Hoffnungen haben einen prägenden Eindruck hinterlassen, auch bei den Scouts.
Faris Kraklic Dass der Preis für den besten Torhüter des Turniers an Faris Kraklic gehen musste, darüber waren sich alle einig. Als einer der jüngsten Teilnehmer – mit gerade einmal zarten 16 Jahren – strahlte der Keeper von Dinamo Zagreb eine ungemeine Ruhe aus, die ihm vor allem in den beiden Elfmeterkrimis gegen Werder Bremen und Eintracht Frankfurt zum nervenstarken Matchwinner machten. Sechs Strafstöße wurden gegen Kraklic verschossen, drei von ihm gehalten. „Ich drehe den Spieß in solchen Situation einfach um, zeige mich relaxed und erhöhe den Druck auf den Schützen“, erklärte der Fan von Manuel Neuer. Dass der 16-Jährige überhaupt zwischen die Pfosten geriet, war der fehlenden Lauffreude geschuldet. Dafür besitzt er die nötige Verrücktheit eines Torwarts. „Der Kopf ist immer da, wo eigentlich der Fuß wäre“, sagt er.
Maik Nawrocki Auf den Innenverteidiger von Werder Bremen ist Verlass, das hat der polnische U19-Nationalspieler beim Osterturnier nachgewiesen. Resolut in den Zweikämpfen, geschickt in der Spielgestaltung – vielleicht sind es diese Attribute, die ihn schon bald ins Bundesliga-Team der Bremer führen. „Ich hoffe, dass ich mich durch meine Spielweise und durch solche Turniere in den Fokus spielen kann und auch bei Florian Kohfeldt eine Chance bekomme“, sagt der 18-Jährige. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, denn bekanntlich setzt Werders Profi-Trainer auf junge Talente. Vom guten Abschneiden beim U19-Cup war Nawrocki selbst überrascht. „Wir sind zufrieden mit dem dritten Platz, hätten vielleicht sogar etwas mehr verdient gehabt“, erklärt er.
Thierry Lutonda Mit demVornamen „Thierry“verbindet man seit den Zeiten von Frankreichs Superstar Thierry Henry viel Geschwindigkeit. Diese legte auch Namensvetter Thierry Lutonda vom RSC Anderlecht beim U19-Cup an den Tag. Der Flügelflitzer beackerte die gesamte linke Außenbahn und erwies sich mit zwei Treffern als trickreich und extrem torgefährlich. Mit diesen Eigenschaften spielte sich Lutonda auf den Zettel einiger Scouts, Borussia Dortmund sei im Turnierverlauf bereits vorstellig geworden. Doch der 18-Jährige bleibt auf dem Teppich: „Das sind die großen Träume. Ich plane erstmal den nächsten Schritt hier im Erstligateam zu machen.“